Bei Wespen gibt's Unterschiede! Warnung: Nester nur vom Experten entfernen lassen!

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Aufgrund des verstärkten Auftretens von Wespen und Hornissen in diesem Jahr informiert die Kreisverwaltung über den besonderen Schutz der Hornissen und den (nur) allgemeinen Schutz von Wespen sowie über die angemessenen Verhaltensweisen gegenüber den Tieren.

Die Hamminkelnerin Britta Becker entdeckte in ihrem Pferdeanhänger ein Nest der Französischen Feldwespe. Dieses Nest hat sie nicht beseitigen lassen, da es nicht stört und in einigen Wochen eh verlassen ist.
An diesem Pferdeanhänger in Brünen erläuterte Diplom-Biologe Bernd Finke von der Kreisverwaltung Wesel: „Es ist wichtig zu differenzieren: Denn Wespe ist nicht gleich Wespe. Die Französische Feldwespe ist leicht daran zu erkennen, dass ihre relativ langen Hinterbeine im Flug herunterhängen. Auch das Nest ist leicht zu identifizieren, denn im Gegensatz zu anderen Wespenarten, einschließlich der Hornisse, deren Waben von einer Nesthülle umgeben sind, fehlt dem Nest der Feldwespen eine solche Hülle, so dass man unmittelbar auf die Waben schauen kann.“

Finke demonstrierte die „Stechunlustigkeit“ der Französischen Feldwespe, indem er einzelne Wespen in Nestnähe auf seine Hand klettern ließ. Zugleich warnte er davor, dies bei anderen Wespenarten, insbesondere im Falle von Nestern der Deutschen und der Gemeinen Wespe oder der Hornisse zu tun, denn dann werde es sicher zu Stichen kommen.

Die Deutsche und die Gemeine Wespe - deren Staaten erreichen eine Größe von 4.000 bis 8.000 Tieren - sind die einzigen Arten, die dem Menschen beim Frühstück, an der Kaffeetafel oder auch beim Grillen im Freien lästig werden.

Im Falle einer Veranstaltung im Freien sollten möglichst keine diese Wespenarten anlockenden Fruchtsäfte oder Limonaden, sondern nur Mineralwasser ausgeschenkt werden. Zudem könnten einzelne Wespen relativ leicht z. B. mit sauberen Joghurtbechern gefangen und so vorübergehend aus dem Verkehr gezogen werden.

Wespen, insbesondere Hornissen, die abseits ihres Staates angetroffen werden, haben zunächst einmal einen Fluchtinstinkt. Bei besonderer Witterung kann es aber in Einzelfällen durchaus dazu kommen, dass einzelne Exemplare der Deutschen oder der Gemeinen Wespe spontan, d. h. ohne erkennbaren Grund, stechen.

Mit Wespen- und linkembed href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hornisse">Hornissenstichen muss gerechnet werden bei Erschütterungen der Nester, dauerhaftem Verstellen der Flugschneise, Teppichklopfen in Nestnähe und ähnlichen Störungen.

Deutsche und Gemeine Wespe zählen zu den Arten, die nur dem allgemeinen Schutz unterliegen, d. h. deren Staaten dürfen fachkundig beseitigt werden. Im Falle von Hornissen, aber auch Honigbienen und Hummeln, die sämtlich zu den besonders geschützten Arten zählen, benötigt man zunächst eine Befreiung nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Diese wird aber nur dann erteilt, wenn das Vorhandensein des jeweiligen Staates zu einer "unzumutbaren Belastung" führt. Sofern eine solche Befreiung vorliegt, kann das Nest durch entsprechende Fachfirmen beseitigt werden.

Finke empfahl ausdrücklich, Wespennester nur von Fachfirmen beseitigen zu lassen. Denn bei unsachgemäßer Beseitigung von Wespennestern werde es mit großer Sicherheit zu Stichen kommen.

„In diesem Jahr haben wir vermehrt Anrufe in Sachen Wespen, aber auch Hornissen, erhalten – sicher etwa dreimal mehr als in normalen Jahren. In unregelmäßigen Abständen treten derartige Wespenjahre auf. Diese sind im Zusammenhang mit den vorausgehenden Wintern zu sehen“, so Finke. Überstehen mehr Königinnen als sonst den Winter, so sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass es im darauffolgenden Sommer zu einem vermehrten Auftreten von Wespen kommt. Aufgrund des vermehrten Auftretens der Deutschen und der Gemeinen Wespe in diesem Sommer riet Finke dazu, die Nester dieser Arten, die sich vor allem in der Nähe des Menschen ansiedeln („Kulturfolger"), zu beseitigen, um so deren Bestand zu regulieren.

Wespenstaaten sind einjährig und sterben im Spätsommer, im Fall der Hornisse und der Deutschen und Gemeinen Wespe im Oktober, ab. Ein vorhandenes Nest kann im nächsten Jahr nicht neu besiedelt, sondern allenfalls durch einen in unmittelbarer Nähe gegründeten neuen Staat recycelt werden.

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Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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