Hochwasser-Alarm:"Verstärkt die Mauer, Leute!"

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Drohender Dammbruch und eine ganze Mannschaft, die emsig ackert, um das Unheil abzuwenden. Auf dem neuen Radwander- und Rast- und Spielatz am Baggersee Pettenkaul in Wesel-Ginderich ist wenige Tage nach seiner Eröffnung schwer was los: Eine ganze Kinderschar und Ausflügler aus nah und fern unterzogen der Anlage einem ersten Check.

Für Ausflügler im Kreis Wesel mit Kiddies gibt's seit kurzem ein neues, schönes Ziel: Den Rast- und Spielplatz am Baggerloch Pettenkaul:„Gleich ist Dammbruch“, ruft die zehnjährige Natalie aufgeregt. „Versuch‘ mal zu pumpen und die Mauer zu verstärken“, tönt es von von etwas weiter oben entgegen. Es ist keine Frage: Maisha, Carolin, Dustin, Jamie, Hanna und Louis sind im Wasser-Sand-Spielbereich des neuen Spiel- und Rastplatzes am Baggersee Pettenkaul völlig in ihrem Element. Sie haben die schön gestaltete Anlage völlig in Beschlag genommen und kurbeln, pumpen, matschen, buddeln, graben, spritzen, was das Zeug hält. Bewaffnet mit Schüppen und Gießkannen haben sie Spaß hoch zehn.
„Ich pumpe, wie die Hölle, wir brauchen mehr Wasser, Leute“, ruft plötzlich Jamie.

Mit voller Kraft an die Schwengelpumpe

„Stopp Louis, wir haben ein Problem, da ist Sand“, ertönen die mahnenden Worte von Deich-Spezialist Dustin. Ein anderer kleiner Baumeister kurbelt mit voller Kraft die Schwengelpumpe im oberen Bereich an.
Damit die Anlage mit Wasser versorgt werden kann, treibt eigens die schöne, neue Windmühle am Rande das Grundwasser hoch in eine Zisterne. Aus dieser werden die Pumpen am Wasserlauf versorgt. Das aus der Pumpe strömende Wasser sammelt sich in einem, aus schönem Naturstein gestalteten Minisee im unteren Bereich. Dort schuftet an der schicken Stauvorrichtung ein weiterer Kinder-Trupp, um den Minidamm aus Sand vor dem drohenden Einsturz abzusichern.
Überhaupt gibt es auf dem Gelände jede Menge Stein: Findlinge sind in modernen Drahtkörben verarbeitet, die als formschöne, terassierte Mauern das Gelände zieren. Ein Stein wurde gar in Fischform bearbeitet.
„Oh nein, jetzt dürfen wir schuften, wie die Bescheuerten“ erklingt irgendwann eine aufgelöst klingende Kinderstimme. Aber die erlösende Rettung ist in Sicht: Mittagspause, yipee! Denn die auf der „Versorgungsbank“ sitzenden Muttis haben zum Glück reichlich Stärkungsmaterial für die Schwerstarbeiter in petto: Kaltgetränke, Kekse und sogar eine Runde Eis für alle! „Voll cool hier“lautet selbstverständlich das einhellige Urteil der kleinen Spielplatztester.
Die Perricherinnen Nicole Peters und Bettina Neier sind mit ihren Kindern zum zweiten Mal hier und zeigen sich ebenfalls begeistert von der Anlage, die zwar für Auswärtige (noch) etwas schwer zu finden ist. Aber: „Wenn Ausflügler per Rad über den Damm kommen, können sie die Anlage sehen und werden mit ihren Kindern sicherlich eine Rast einlegen“, ist Nicole Peters sicher. „Ein Eiswagen oder ein Büdchen wären hier nicht schlecht “, schmunzeln die Frauen.

Sogar Besucher aus Bochum und Unna

Etwas weiter mittig, auf einer der schönen Sitzgelegenheiten mit Blick auf den grüngesäumten Baggersee, haben es sich die 13- und 14-jährigen Freundinnen Lina, Julia und Franziska gemütlich gemacht. Sie genießen das Picknick mit idyllischer Aussicht sichtlich. Zwei der Mädels kommen aus Xanten, eine aus Ginderich. „Wir sind mit dem Fahrrad hier“, erzählen sie und beißen genüßlich in ihre mitgebrachten Kekse.

„Es ist wirklich sehr schön hier“, sind sich auch der 19-jährige Philipp Georg aus Unna und seine Begleiterin Ann-Kathrin aus Bochum einig. „Wir waren im archäologischen Park und sind danach durch die Felder gefahren und durch Zufall hier gelandet. „Da möchte ich wieder Kind sein“, lacht die junge Frau. „Nur der Zaun am See ist nicht so schön, da sollte man sich etwas Anderes einfallen lassen“, sagt sie.

Auch ein Großelternpaar aus Ginderich ist mit seiner Enkelin gekommen, und freut sich ebenfalls über den schönen neuen Rast- und Spielplatz. Im Bereich des Kletterparcours sind polnischsprechende Besucher mit ihren Kindern unterwegs. und ein Ausflügler lässt in einer der Schutzhütten gemütlich die Seele baumeln.

Zum Schluss eine kleine Anekdote zur Herkunft der Bezeichnung Pettenkaul: Als an der linken Rheinseite noch Platt gesprochen wurde, sagte man „Peddekuhl ( Pedde= Frosch; Kuhl= Loch; also „Froschloch“) Die Bewohner auf der linken Rheinseite, die das nicht richtig verstanden, machten daraus dann Pettekaul.

Infos:

Der von der Firma Hülskens errichtete Radwander- und Spielplatz liegt auf einem 1.500 Quadratmeter großen Terrain, an der Straße "Zur Bauerschaft", am Baggersee Pettenkaul, in Nähe der vielbefahrenen Fahrradroute zwischen Wesel und Xanten (siehe Plan in der Fotostrecke). Er ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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