Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel begrüßt Einigung bei Agrarministerkonferenz

Foto: LK-Archiv, Petra Middelstaedt

Landwirtschaft im Rheinland wird von bäuerlichen Betrieben geprägt
Der von den Agrarministern des Bundes und der Länder Anfang der Woche in München ausgehandelte Kompromiss zur Umsetzung der EU-Agrarreform stellt nach Ansicht von Heinrich van de Sand, stv. Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel, eine tragfähige Basis für die kommenden Jahre dar.

Zwar müsste ein durchschnittlicher rheinischer Betrieb bei den Direktzahlungen Kürzungen von rund 11 % gegenüber dem Jahr 2012 verkraften. „Den Beschluss, Familienbetriebe durch die Förderung der „ersten Hektare“ besser zu stellen, sehen wir aber als positiv Signal“, betont der stv. Vorsitzende. So wird es künftig für die ersten 30 ha eines Betriebs 50 €/ha mehr geben, für die nächsten 16 ha 30 € mehr. „Das begrüßen wir sehr! Schließlich ist die Landwirtschaft im Rheinland von bäuerlichen Betrieben geprägt“, hebt er hervor. Hier bewirtschaften 11 163 Betriebe insgesamt 509 050 ha. Das entspricht einer Durchschnittsgröße von 45 ha.

Gleichzeitig werde die mehr als zehn Jahre bestehende Benachteiligung Nordrhein-Westfalens bei der Verteilung der EU-Mittel für die ländliche Entwicklung kräftig abgebaut. Somit stehen nach Einschätzung des Vorsitzenden im Vergleich zur vergangenen Förderperiode zusätzlich rund 38 % mehr Mittel für die ländliche Entwicklung zur Verfügung. „Der Finanzminister in NRW ist jetzt in der Pflicht, das Verhandlungsergebnis durch eine zusätzliche Kofinanzierung zu flankieren“, fordert van de Sand.

Vom Landwirtschaftsminister erwarte der Berufsstand, Programme für die ländliche Entwicklung, die praxisnah ausgestaltet sind und welche die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe weiter in den Vordergrund stellen. Ebenso seien die SPD-Verhandlungsführer auf Bundesebene jetzt in dem Ringen um eine großen Koalition mit der CDU/CSU gefordert, zusätzlich 200 Mio. € für die „Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz“ frei zu machen.

„Vor dem Hintergrund, dass die Betriebe trotzdem insgesamt eine deutliche Einschränkung der Direktzahlungen verkraften müssen, muss aber auf den künftig auszuweisenden „ökologischen Vorrangflächen“, dem Greening, eine produktive Nutzung durch die Bauern möglich bleiben“, stellt der stv. Vorsitzende klar. Ansonsten drohten weitere finanzielle Einschnitte. Hier sind nach seiner Ansicht die Agrarminister in der Pflicht, bis zum Januar 2014 praktikable Vorschläge zu erarbeiten.

Autor:

Wilhelm Neu aus Wesel

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