Den Wittener Eltern reicht es

Ich nehme Bezug auf den Kita-Streik der viele Familien wohl an ihre Grenzen bringt.
Nun möchte ich mal ausführlich von meinem Fall erzählen. Ich bin in Elternzeit und alleinerziehende Mutter von drei Kindern (fast 3 sowie 7 und 10 Jahre)
Meine Elternzeit endet am 13.06.2015, einen Tag später wird meine Tochter 3 Jahre alt. Ich habe getan was Eltern tun. Ich habe sie in einem Kindergarten angemeldet. Und zwar in einem Kindergarten den ich schon kannte, welchen schon meine beide Söhne besucht haben. Das war im Sommer 2013. Im Januar, genauer gesagt, am 21.01.2015 bekomme ich ein Standardschreiben der Kita, mit einem Standardtext (lediglich der Familienname wurde mit Kuli schnell eingefügt). "Es tut uns leid Ihnen mitteilen zu müssen das die Kita zum Sommer 2015 für immer schließt [....] Für Ihre Zukunft wünschen wir Ihnen alles Gute".
Wir wissen alle das es um die Kita Augustinchen geht. SO! Ende Januar 2015, in dem Jahr, in dem meine Tochter drei wird und meine Elternzeit endet, bekomme ich also Bescheid das "nix ist" mit 35h Stunden Kiga die Woche.
Nun beschloß ich also beim hiesigen Jugendamt vorstellig zu werden. Also eigentlich nicht ich, eigentlich meine Tochter, aber ich kann ja eine bald dreijährige nicht alleine losschicken um zu ihrem Recht zu kommen.
So ging ich mit ihr. Die erste Frage war: "arbeiten Sie?" (oder so ähnlich, zumindest ging es der Mitarbeiterin darum in Erfahrung zu bringen wen sie da vor sich sitzen hat und ob ich, bzw. MEINE TOCHTER, überhaupt eine Dringlichkeit darstellten) "Ja, ich arbeite, bin in Elternzeit .. die Elternzeit endet aber dieses Jahr im Juni" ... "Wir tun unser möglichstes" war die Antwort ... sehr freundlich, das muss ich sagen. Am 18.03.2015 erhielt ich die Antwort von der Stadt das mir leider keine Zusage gegeben werden kann bezüglich eines Kindergartenplatzes für meine fast dreijährige Tochter und das es (ich lache immer noch) "..Ein vorrangiges Ziel des öffentlichen Betreuungsauftrags ist, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten". Das ist gut und schön und mag auch stimmen. Jedoch NICHT für ein dreijähriges Mädchen. In diesem Fall ist es irrelevant was die Eltern machen und ob sie überhaupt irgend etwas machen. Nun gut. Mit dem Schreiben unter dem Arm und natürlich dem Schreiben von meinem Arbeitgeber, das meine Elternzeit ja nun im Juni (also bald) endet und wie ich mir meinen weiteren Einsatz stundenmäßig vorstelle, bin ich wiedermal zum Jugendamt. Mich empfing eine nette "andere" Sachbearbeiterin (ich schreibe extra nicht Vertretung, darauf komme ich noch zurück) die mir immer wieder sagte das sie mich ja verstehen könne, aber die Sachbearbeiterin die für mich zuständig ist, sei leider gerade im Urlaub, sie kopierte sich jedoch alles, schrieb meine Telefonnummer auf, schrieb auf das ich alleinerziehend bin und sagte, sie würde es dann an ihre Kollegin weiterreichen. Gut. Ich wartete. Nach ein paar Wochen ging ich wieder zum Jugendamt. Wieder wurde ich von der gleichen "anderen" Sachbearbeiterin empfangen. Ich wollte nur hören wie es aussieht und ob sie mir jetzt schon sagen könne (eine Art Trendverlauf) ob es eher gut oder eher nicht so gut für meine Tochter aussehen würde mit einem Kiga-Platz. "Dazu kann ich Ihnen gar nichts sagen, meine Kollegin ist gerade im Urlaub!" Ich lachte und meinte "Oh, die hat ja einen lauen Job ... immer im Urlaub!" ... Es wurde dann relativiert .. "nein, nein, sie ist ja nicht immer im Urlaub, das letzte Mal als Sie da waren hatte meine Kollegin ja nur einen Tag Urlaub!" Ich fragte nach wann denn die Kollegin die mir endlich mal Auskunft geben kann, wieder da sei ... 01.06 ... Gut, schon im Kalender notiert. Am 01.06 werde ich wieder beim Jugendamt vorstellig. Es heißt immer das das nötigste gemacht wird. Wenn Anträge ruhen und es keine sog. Tätigkeitsübergabe gibt, wenn man keinen Ansprechpartner hat, wenn alles stillsteht wenn Kollegin xy im Urlaub ist, kann man dann noch davon sprechen das "das Nötigste" getan wird? ... Was ist überhaupt das Nötigste? ... Kennen die Jugendamtsmitarbeiter überhaupt das Gesetz? Wieso ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf so wichtig wenn das Kind schon drei ist? ... Mein Arbeitsplatz steht auf der Kippe, alles befindet sich im Schwebezustand. Ich gehe von mir aus bis nach Arnsberg, reiche eine Verpflichtungsklage ein. Dadurch bekommt meine Tochter noch keinen Kiga Platz, das ist mir klar. Aber ich werde hier nicht Däumchen drehen und warten bis die Stadt ihr NÖTIGSTES getan hat oder die Kollegin aus dem Urlaub wieder da ist. Berichten Sie mal darüber. Was hier eigentlich falsch läuft. Und DAS läuft falsch! Definitiv
All jene, die einen Kita Platz haben sollten sich glücklich schätzen. Auch wenn die Kitas streiken. Meine, im Juni dreijährige Tochter hat GAR NICHTS. Keine Förderung und kein Herumtoben und kein Austausch mit Gleichaltrigen!

Autor:

Lena Wynands aus Witten

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