Apothekennotdienst wird eingeschränkt

Es gibt Veränderungen beim Apothekennotdienst im nächsten Jahr.  Doch: "An allen Samstagen und an allen Sonn- und Feiertagen bleibt eine Apotheke in unserer Stadt dienstbereit", sagt Apotheker Dr. Harald Werner. | Foto: ABDA
  • Es gibt Veränderungen beim Apothekennotdienst im nächsten Jahr. Doch: "An allen Samstagen und an allen Sonn- und Feiertagen bleibt eine Apotheke in unserer Stadt dienstbereit", sagt Apotheker Dr. Harald Werner.
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Zum Jahreswechsel tritt in Witten der neue Apothekennotdienstplan in Kraft. Ab Januar wird in der Stadt dann nicht mehr in jeder Nacht eine Apotheke dienstbereit sein. An einigen wenigen Tagen müssen die Wittener in die Nachbarstädte nach Bochum, Dortmund, Herdecke oder Wetter ausweichen.

Dr. Harald Werner, Sprecher der Apotheker in Witten, stellt zugleich aber fest: „An allen Samstagen und an allen Sonn- und Feiertagen bleibt eine Apotheke in unserer Stadt dienstbereit.“
Ab dem 1. Januar 2016 wird jede der 23 Apotheken in Witten durchschnittlich einmal pro Monat einen 24-stündigen Nacht- und Notdienst leisten. An den übrigen sieben bis acht Tagen eines jeden Monates sind dann die nächstgelegenen Notdienstapotheken in Bochum, Dortmund, Herdecke oder Wetter zu finden. Die durchschnittliche Entfernung, vom Ortsmittelpunkt gemessen, zur nächstgelegenen Notdienstapotheke wird im Jahr 2016 bei 2,9 Kilometern liegen. Er steigt damit leicht an – von 2,4 Kilometern in diesem Jahr.

Gründe für die Neuregelung

„Mit unserer Neuregelung reagieren wir darauf, dass sich für die Apotheken ebenso wie für die Patienten eine Reihe von Rahmenbedingungen geändert haben“, erläutert Dr. Harald Werner. So haben viele Apotheken, auch in der Stadt Witten, ihre Öffnungszeiten seit der Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten deutlich ausgeweitet. In der Folge wird der Nacht- und Notdienst unter der Woche weniger stark in Anspruch genommen. Dafür ist die Frequenz an den Wochenenden und Feiertagen deutlich angestiegen.
Darüber hinaus sinkt die Zahl der Apotheken auch in Witten. „Waren es 2009 noch 26 Apotheken im Stadtgebiet, so zählen wir heute nur noch 23 Apotheken“, berichtet Dr. Harald Werner. „Wichtig ist daher, dass uns der Spagat zwischen einer fairen Notdienstbelastung aller Apotheken und einer guten Versorgung der Patienten gelingt. Das ist aus meiner Sicht mit der neuen Lösung der Fall.“

Informationen für die Patienten

Welche Apotheke notdienstbereit ist, können sich die Patienten nicht nur auf der Homepage der Apothekerkammer unter www.akwl.de anzeigen lassen.
Aus dem Festnetz ist rund um die Uhr die kostenlose Info-Nummer 0800 00 22 8 33 erreichbar, per Mobiltelefon die Rufnummer 22 8 33 (69 Cent/Minute).
Smartphone-Nutzer sei die Notdienst-App der ABDA
(Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) empfohlen.

Zahlen, Daten, Fakten zum Nacht- und Notdienst

In Westfalen-Lippe gibt es derzeit 2.025 Apotheken (das ist die niedrigste Zahl seit 1981) und gut 16.000 Arztpraxen. In der Nacht dreht sich dieses Verhältnis: Es sind gut 60 Notfallpraxen geöffnet, aber mehr als 80 Apotheken dienstbereit – rund um die Uhr.
Der Notdienst in der Apotheke ist grundsätzlich nicht kostendeckend – bei durchschnittlich 15 bis 20 Kunden und einer Notdienstgebühr von 2,50 Euro.
Etwa 60 Prozent der Besucher im Nacht- und Notdienst kommen ohne Rezept – meist sind es Eltern, die für ihre Kinder zum Beispiel Fieberzäpfchen, Hustensaft oder Arzneimittel gegen Durchfall benötigen.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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