THW Witten übt für den Ernstfall - Neue Brücke soll Leben retten

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Vor Kurzem wurde auf dem Gelände der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) Ortsverband Witten der Aufbau einer Fußgängerbrücke aus Gerüstsystem in modular Bauweise erprobt. Die Brücke kann in einer freien Spannweite von 6, 9, 12 oder 15 m und einer Nutzbreite von 2 m von erstellt werden. Der Aufbau wurde durch ehrenamtliche Einsatzkräfte durchgeführt und dauerte 9 Stunden.

Nach der Planung und Erprobung steht die Fußgängerbrücke für Einsätze zum Beispiel nach Starkregenereignissen, (wie im Ahrtal) als Behelfsbrückensystem den Bedarfsträgern zur Verfügung. Die Bergungsgruppe des THW Witten wurde beim Aufbau durch die Bergungsgruppe des THW Kamen-Bergkamen und des THW Wetter unterstützt.

Weiterhin stellte das THW Hattingen seinen Anhänger mit Gerüstsystem als Backup zur Verfügung. Für den Aufbau waren insgesamt 25 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz.

Die Fußgängerbrücke wurde mit dem Einsatzgerüstsystem (EGS) des THW gebaut. Das EGS ist ein zugelassenes modulares Gerüstsystem. Das Brückensystem ist eine Trogbrücke und wurde als räumliches Fachwerk erstellt. Im EGS-Handbuch des THW sind nur Brücken bis zu einer Länge von 9 m und einer Breite von 1m geregelt. Deshalb wurde durch das THW Witten in fast acht Jahren diese Aufbauvariante einer 2 m breiten Fußgängerbrücke entwickelt.

Nach der Idee und mehreren Varianten mit Probeaufbauten wurde das System festgelegt und die statische Berechnung und Ausführungsplanung durch das Baufachberaterteam des THW Witten erstellt. Die erforderliche Prüfung der statischen Berechnung erfolgte durch das Ingenieurbüro Genähr und Partner aus Dortmund. Die Erprobung sollte im Jahr 2020 erfolgen. Aufgrund der Pandemie Corona und dem Starkregenereignis Tief Bernd und daraus resultierenden Einsätzen wurde es aber mehrfach verschoben.

Die Brücke hat ein Eigengewicht von fast 40 kN (4 Tonnen) und trägt eine Verkehrslast von 5 kN/qm (insgesamt 15 Tonnen). Die ausgeführte Variante erfüllt die normativen Anforderungen einer regulären Fußgängerbrücke.

Für den Aufbau wurden vier Sätze des Einsatzgerüstsystem (BS 1 bis 5) und diverses Sondermaterial verwendet. Das gesamte Sondermaterial für diese Brücke ist im THW Witten einsatzbreit gelagert. Insgesamt wurden 416 Gerüstteile verbaut. Die Auf- und Abgänge werden je nach Einsatzort variabel angepasst. Die Gründung der Brücke kann auf Holzfundamenten, Brunnengründungen oder Stahlbetonfundamenten erfolgen und wird an der Einsatzstelle je nach Uferprofil und angetroffener Beschaffenheit des Baugrundes ingenieurmäßig festgelegt.

Text und Bilder: THW Witten, Holger Hohage, Ortsbeauftragter für Witten

Autor:

Florian Peters aus Witten

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