Alleinunterhalter Gustav Dobrowolski: Bekannt wie ein bunter Hund

An diesem Tag hatte er sogar Geburtstag, aber es hat es keinem gesagt: Gustav Dobrowolski spielte kürzlich wieder bei monatlichen Tanztee im Gevelsberger Dorf am Hagebölling auf. Foto: Sebastian Jarych | Foto: Sebastian Jarych
  • An diesem Tag hatte er sogar Geburtstag, aber es hat es keinem gesagt: Gustav Dobrowolski spielte kürzlich wieder bei monatlichen Tanztee im Gevelsberger Dorf am Hagebölling auf. Foto: Sebastian Jarych
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Als Alleinunterhalter ist Gustav Dobrowolski bekannt wie ein bunter Hund: Der Mann aus Halver spielt bei praktisch jedem Tanztee in den heimischen Senioreneinrichtungen, bei Hochzeiten oder Geburtstagen, und das schon seit vielen Jahren.

„Früher bin ich mit großen Kapellen und Bands aufgetreten“, sagt er, „anfangs sogar noch ohne Verstärker, und wenn dann in Köln 1000 Leute anfingen mitzusingen, dann hörte man uns fast gar nicht mehr.“ In den letzten 20 Jahren aber wird er meist allein engagiert: Moderne Technik macht’s möglich, dass das Keyboard klingt wie ein ganzes Orchester mit zig Instrumenten, und die Leute mögen nun mal keine ganze Band bezahlen, wenn es auch nur einer tut. Und das auch noch richtig gut, denn schließlich hat Gustav Dobrowolski jahrzehntelange Erfahrung damit, eine Gesellschaft in Stimmung zu bringen: „Wenn ich hereinkomme und sehe die Leute, dann weiß ich schon, was ich spielen muss!“

Ob Schlager oder moderne Musik, auch ganz junge Leute weiß der alte Hase zu begeistern – man muss eben vielseitig sein. Zu seinem Keyboard singt er, und eigentlich kann der Mann, der 1945 aus Westpreußen nach Halver kam, auch Klavier, Gitarre, Akkordeon und Saxofon spielen: Schon in der alten Heimat hatte er professionellen Musikunterricht und hat dann in Iserlohn weiter die Musikschule besucht. Im Umkreis von 100 Kilometern wird er auch heute noch gern engagiert und schleppt nach wie vor seine 600 Kilo Ausrüstung eigenhändig vom Auto in den Saal und zurück, auch wenn es mühsamer wird.

Regelmäßig ist Gustav Dobrowolski beim Tanztee im Gevelsberger Dorf am Hagebölling zu hören und im Ennepetaler Seniorenheim Helvita. Viele Ältere werden ihn auch noch aus der Zeit kennen, als er in Schwelm im Haus der Familie zum Tanz aufspielte. „Etwa 25 Jahre lang habe ich das gemacht“, überlegt er, „das gibt es heute so gar nicht mehr. Die Leute, die früher in den Tanzsälen waren, die sind jetzt alle in den Seniorenheimen.“ Dort trifft er sie wieder, und viele kennen ihn noch – an einen guten Musiker erinnert man sich schließlich. Und selbst wenn sie ihn nicht mehr wahrnehmen: „Wenn ich die richtige Musik spiele, dann sind auch Demenzkranke voll dabei: Der Zeh wippt mit!“

Autor:

Carmen Möller-Sendler aus Ennepetal

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