Wenn sich Mama und Papa nicht mehr lieb haben

Kirsten Esser, Karin Müller und Diana Wulfinghoff liegt das Wohl von Trennungs- und Scheidungskindern sehr am Herzen. Foto: Pospiech
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Rund 187.000 Ehepaare lassen sich jährlich in Deutschland scheiden. In der Hälfte dieser Familien leben Kinder unter 18 Jahren. Das sagen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. Doch wo die Statistik endet, fangen menschliche Schicksale an.
Jahr für Jahr müssen fast 100.000 Kinder die Trennung ihrer Eltern verarbeiten. Der Sozialdienst der Katholischen Frauen (SkF) startet deshalb am 4. September ein Angebot für acht - bis zwölfjährige Kinder aus Trennungs- und Scheidungsfamilien. Geleitet wird dieses kostenlose Gruppenangebot von Dipl. Pädagogin Kirsten Esser und Dipl. Sozialpädagogin Diana Wulfinghoff. „Nach einer Trennung der Eltern finden sich Kinder häufig in einer Situation wieder, die sie überfordert“, weiß Kirsten Esser. „Sie spüren die Spannungen zwischen den Erwachsenen und wissen nicht recht mit ihren eigenen Gefühlen, wie Ohnmacht, Angst, Hilflosigkeit aber auch Wut umzugehen. Oft fragen sich die Kinder auch, ob sie selbst Schuld an der familiären Schieflage haben.“
Längst sind Scheidungen kein Tabuthema mehr. Trotzdem ist jede Scheidung für jedes einzelne Kind ein eingreifender Einschnitt in ihr bisheriges Leben. Daher benötigen Kinder jemanden, der ihnen ein neutraler Gesprächspartner ist, denn letztendlich wollen sie beide Elternteile lieb haben und keinen verletzen. „Das Angebot des SkF bietet Kindern die Möglichkeit, die Trennung der Eltern in der Gruppe zu verarbeiten und diesen schwierigen Lebensabschnitt besser zu bewältigen“, sagt Diana Wulfinghoff. „Dabei unterliegen die Mitarbeiterinnen der Schweigepflicht, so dass alles, was in der Gruppe besprochen wird, im Raum bleibt“, betont Karin Müller, Geschäftsführerin des SkF Datteln.
An 15 Nachmittagen bekommen die Kinder in einer offenen spielerischen Atmosphäre die Möglichkeit, die eigenen Gefühle zur Trennung ihrer Eltern besser zu erkennen und auszudrücken. Sie treffen andere Kinder, die sich in einer ähnlichen Situation befinden und so kann es gelingen, offener und selbstverständlicher mit dem Thema umzugehen“, erläutern die Pädagoginnen.
Zum ersten Mal trifft sich die Gruppe am 4. September. Nach diesem „Schnuppertreffen“ entscheiden sich die Kinder verbindlich für die Teilnahme. An 15 Nachmittagen kommen die Kinder dienstags von 15.30 Uhr bis 17 Uhr in der Turnhalle der Kindertageseinrichtung St. Ludgerus in der Hafenstraße 75 zusammen. Ebenfalls dazu gehören zwei Elternabende.
Im Mittelpunkt stehen hier allgemeine Informationen zur Trennung aus Sicht der Kinder sowie praktische Anregungen für alltägliche Situationen der Kinder.

Information

Bei Interesse, weiteren Fragen oder Anmeldungen stehen die SkF-Ansprechpartnerinnen Kirsten Esser, Telefon 02363/910096 und Diana Wulfinghoff, Telefon 02363/910097 gern zur Verfügung.

Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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