Vierzeiler, Gedicht von Du Fu (712-770) [2/10]

Der Dichter Du Fu war befreundet mit Li Bai und sie werden oft in einem Atemzug genannt. Wie viele andere Menschen mit Herz beklagte er die unstete Zeit mit ihren vielen Scharmützeln und es sind von ihm einige Gedichte gegen die Unmenschlichkeit des Krieges bekannt.
Er bestand anfänglich nicht die Examen für die Beamtenlaufbahn, erst spät im Leben, mit 40, gelang es ihm eine Prüfung zu bestehen. Durch unstete Zeiten zu einem unsteten Leben gezwungen, war Du Fu abhängig von Gastfreundschaften und schrieb viele Dankesgedichte.
Er verband Gedanken über die Natur mit seinem eigenen Los, auf eine natürliche Weise, so wie in dem Gedicht:

Der Fluss ist grün | am Himmel Vögel weiß
Gebirge blau | das Rot der Blüten heiß
Nun diesen Lenz | auch ihn seh‘ ich vergeh’n
In welchem Jahr | ich heimkehr niemand weiß

Die ersten zwei Zeilen beschreiben eine Szene: der Fluss, vielleicht der Große Fluss, der Yangtze, ist grün, und Kraniche oder Reiher ziehen am Himmel vorbei. Kraniche werden oft auf Faltschirmen oder Rollbildern abgebildet. Wie für ein Plakat werden die Farben eingesetzt: Grün, Weiß, Blau und Rot. Kühle Farben und eine warme.
Dann verschwindet diese Deutlichkeit und der Dichter überschaut sein Leben. Auch dieser Frühling wird vergehen. Die hellen Farben weichen und Dunkelheit des Grübelns tritt hervor.

Kann man am Anfang auf Sachen hindeuten: Fluss, Vögel, Gebirge, Blüten je mit eigener Form und Farbe, so endet das Gedicht doch mit einem Frühling der vergeht und das Unbestimmtsein einer Heimreise.
Ist der Anfang eine große breite, hohe, deutliche Skizze, so ist auch das Ende groß und breit, aber tief im Gefühl.

Für „Fluss“ kann man auch „Bucht“ lesen. Die Zeichen für die Farben „Grün“ und „Blau“ sind eigentlich „jadefarbig“ und „Farbe der Natur“; beide können sowohl Grün als Blau bedeuten. „Am Himmel“ nicht im Original, wo es heißt: „ziehen vorbei“, wodurch es auch Wasservögel sein könnten, aber die Bewegung geht von dem Fluss unten, zu den Vögeln, zu den Bergen und die Blüten die roten Stellen bilden, hin zu einer inneren Welt der Gedanken. "das Rot der Blüten heiß", wortwörtlich: "Blüten wünschen zu brennen".

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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