Schauspielhaus eröffnet Spielzeit mit Dostojewskis "Verbrechen und Strafe"

Jana Schulz spielt die Hauptrolle. | Foto: Aurin
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„Raskolnikow, die Hauptfigur in ‚Verbrechen und Strafe’, nimmt sich das Recht, über den Wert und das Lebensrecht einzelner Menschen zu entscheiden. Wir tun das ständig, allerdings eher versteckt. So bewerten wir das Leben von Terroropfern in Paris ganz anders als das von Menschen, die bei einem Anschlag in Mogadischu sterben", erklärt Jan Klata. Der polnische Theatermacher, der seit 2013 die künstlerische Leitung des Stary Teatr Kraków innehat, inszeniert bereits zum vierten Mal am Bochumer Schauspielhaus.

Sehr beeindruckt zeigt er sich von Jana Schulz, die in der Rolle des Raskolnikow zu sehen sein wird: „Sie ist eine wunderbare Künstlerin. Sie verbindet Hingabe und Talent mit großer Aufmerksamkeit für den Stoff. Sie ist in jeder Hinsicht die ideale Besetzung.“
„Es geht um das Psychogramm eines Mörders", ergänzt Dramaturg Olaf Kröck, „wobei wir auf eine bildstarke und sinnliche Ästhetik setzen. Ein so umfangreicher und komplexer Roman lässt sich nur als Destillat auf die Bühne bringen.“
Dostojewskis Werk aus dem Jahr 1866 ist den meisten immer noch eher unter dem Titel „Schuld und Sühne“ bekannt. „Wir haben ganz bewusst auf Swetlana Geiers Übersetzung aus dem Jahre 1994 zurückgegriffen. Das juristisch-nüchterne ‚Verbrechen und Strafe’ entspricht dem Originaltitel. ‚Schuld und Sühne’ ist als Titel zu heimelig", erläutert Kröck.

Verweise auf die Gegenwart

„Visuelle und musikalische Zitate“, verrät der Dramaturg weiter, „verweisen auf die Gegenwart. Auch die achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts als Zeit des Umbruchs in Europa und als Ausgangspunkt vieler Entwicklungen, die unser Leben heute prägen, sind präsent. Wir kombinieren bewusst Dinge, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen.“
Seine Premiere im Schauspielhaus, Königsallee 15, erlebt „Verbrechen und Strafe“ am Freitag, 16. September, um 19.30 Uhr. Die nächste Vorstellung ist für Sonntag, 25. September, um 19 Uhr geplant. Neben Jana Schulz stehen Roland Bayer, Bettina Engelhardt, Roland Riebeling, Sarah Grunert, Martin Horn, Ronny Miersch, Simin Soraya und Daniel Stock auf der Bühne.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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