Rottstr5: Ein Riesenbrocken auf der kleinen Bühne

Maximilian Strestik (hier in einer Szene aus „Philotas“) spielt die Hauptrolle im „Herzog Theodor von Gothland“. Foto: Dolibog | Foto: Dolibog
  • Maximilian Strestik (hier in einer Szene aus „Philotas“) spielt die Hauptrolle im „Herzog Theodor von Gothland“. Foto: Dolibog
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Herzog Theodor von Gothland feiert Premiere im Theater Rottstr5

Ein „blutiger Anfänger“ ist Tim Hebborn nicht - schließlich brachte der Schauspielregie-Student an der Folkwang-Hochschule schon zahlreiche Stücke mit Studierenden auf die Bühne. „Aber diesmal arbeite ich zum ersten Mal mit ‚fertigen‘ Schauspielern zusammen.“ Am Theater Rottstr5 inszeniert er „Herzog Theodor von Gothland“ nach Christian Dietrich Grabbe - Premiere ist am Freitag, 14. März, um 19.30 Uhr.

Mit gestandenen Schauspielern zusammen zu arbeiten, die viele Jahre älter sind als man selbst und sich ihnen gegenüber zu behaupten, das sei eine gute Vorbereitung auf den zukünftigen Beruf, findet Tim Hebborn, der gerade sein drittes Studienjahr abschließt und damit vor seinem letzten Jahr an der Folkwang-Universität steht. „Im Idealfall ist es ja so, dass man sich gemeinsam im Team ein Stück erarbeitet. Der Regisseur ist nicht der ‚große Chef‘.“ Ein Jahr hat Hebborn als Regie-Assistent im Stadttheater Neuss gearbeitet, Hospitanzen führten ihn unter anderem ans Bochumer Schauspielhaus und die Kölner Bühnen. Bei seinem Debüt in der Rottstr5 arbeitet er mit Jost Grix, Bernhard Schmidt-Hackenberg und Maximilian Strestik zusammen. Seine Premiere in der Rottstr5 gibt Ronny Miersch.
Mit der Reihe „Blutige Anfänger“ hat sich das Theater Rottstr5 zum Ziel gesetzt, Regiestudenten der Folkwang-Universität die Möglichkeit zu geben, unter Originalbedingungen an einem freien Theater zu inszenieren. Nachdem seine Studienkollegin Nina de la Parra zuletzt Shakespeares „Macbeth“ auf die Bühne gebracht hat, wagt sich jetzt Hebborn an einen echten „Theaterbrocken“: Christian Dietrich Grabbes „Herzog Theodor von Gothland“.
„Es ist nicht schlimm, wenn man weder Grabbe noch das Stück kennt“, versichert Tim Hebborn. „Es ist wohl eher ein Geheimtipp.“ Und er ergänzt: „Ganz ehrlich, vor einem Dreiviertel Jahr ging es mir nicht anders.“ Ein Dozent hat ihn auf den Theaterautor aus dem 19. Jahrhundert gebracht. „Und weil ich nicht zuegeben wollte, dass ich mal wieder keine Ahnung hatte, habe ich mir was von ihm besorgt und war direkt begeistert.“
Grabbe habe eine Sprache, die gewaltig und mächtig ist, dazu komme „ein gewisser Größenwahn - auch, was die Handlung angeht.“ Das Stück sei schon auf einer großen Bühne kaum spielbar, stelle für ein freies Theater wie die Rottstr5 noch mal eine besondere Herausforderung dar. „Ein großer Stoff in einem kleinen Raum - gerade deshalb passt das Stück auch so gut hierher.“ Das im Orginal 250 Seiten starke Stück hat er auf 40 Seiten herunter gekürzt: „Da wird eine einzige Emotion gerne mal in einem siebenseitigen Monolog dargestellt. Da das Wesentliche heraus zu kristallisieren war eine gute Übung.“
Im Zentrum des Stückes steht der schwedische Feldherr Theodor von Gothland, der vom Schmerz über den Tod seines Bruders übermannt wird. Ausgerechnet sein ärgster Feind bringt ihn auf die Idee, dass sein anderer Bruder etwas mit dem Tod zu tun haben könnte. Da beginnt sein Rachefeldzug, der ihn auf einen schmalen Grat zwischen Gut und Böse bringt.
Karten für die Premiere können unter karten@rottstr5-theater.de oder unter Tel.: 0163 /7615071 reserviert werden.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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