Von der Haut inspiriert: Ausstellung „Hautnah“ bis Jahresende im Jahrhunderthaus

Karl-Heinz Pasings (l.) Licht-Säule „Kreislauf“ steht im Eingangsbereich der Praxis von Dr. Johannes Niesmann (M.) und Dr. Nick Othlinghaus.
  • Karl-Heinz Pasings (l.) Licht-Säule „Kreislauf“ steht im Eingangsbereich der Praxis von Dr. Johannes Niesmann (M.) und Dr. Nick Othlinghaus.
  • hochgeladen von Vera Demuth

Sensibel, mehrschichtig und bei jedem Menschen einzigartig ist die Haut. Der Künstler Karl-Heinz Pasing hat sich mit dem Thema Haut auseinandergesetzt und präsentiert im Hautzentrum im Jahrhunderthaus, Alleestraße 80, in der Ausstellung „Hautnah“ Malerei, Licht-Bilder und -Installationen, Collagen sowie eigene Texte.

Genau wie die Haut sind auch seine Bilder mehrschichtig. „Ich betrachte die Leinwand als die Haut des Keilrahmens“, erklärt Karl-Heinz Pasing. In mehreren Schichten trägt er die verschiedenen Acrylfarben auf, entfernt sie zum Teil wieder mit einem Spachtel und kreiert so ein diffiziles Muster aus Farbtönen, Flächen und Linien.
Zudem arbeitet Pasing mit Licht, so dass die Betrachter die unterschiedlichen Farbstrukturen seiner Werke wahrnehmen können. Manche Bilder hat der 64-Jährige mit LED-Lichtleisten versehen, die von hinten die Leinwand durchleuchten. „Wenn das Licht aus ist, ergibt sich eine völlig andere Farbwahrnehmung“, erläutert der Künstler sein Konzept. Dann wird zum Beispiel aus dem Dunkelblau seiner Licht-Säule „Kreislauf“ ein tiefes Schwarz. Damit die Betrachter die verschiedenen Farbschattierungen erleben, sind die Licht-Bilder mit Zeitschaltuhren versehen, die das Werk im 30-Minuten-Takt erleuchten.

Tageslicht und Kontrast

Doch auch bei den Werken, bei denen Pasing keine LED-Leisten installiert hat, spielt das Licht eine Rolle. So hängt sein Gemälde „Regenbogen“ am Fenster des Wartezimmers und wird vom Tageslicht durchschienen. „Das Bild verändert sich mit dem Tageslicht“, so der Künstler.
Der Kontrast zwischen hell und dunkel, ruhig und unruhig steht dagegen im Mittelpunkt des Diptychons „Zum seelischen Gleichgewicht“. Beide Leinwände zusammen sorgen für eine ausgeglichene Stimmung und für Harmonie, wobei Pasing hier wieder einen engen Zusammenhang zum Thema Haut herstellt, da ein seelisches Ungleichgewicht auch die Haut beeinträchtige.
„Im positive Sinne unter die Haut gehen“ sollen dem Betrachter seine Bilder, vor allem die Licht-Bilder, erhofft sich Karl-Heinz Pasing. Nicht umsonst heißt die Ausstellung zudem „Hautnah“, denn der Besucher hat die Möglichkeit, ganz nah an die Bilder heranzutreten, sie direkt aus der Nähe zu betrachten und die Texte des Künstlers zu lesen, die sich mit den Bildern ergänzen sollen.
Karl-Heinz Pasing, 1952 in Marl geboren, hat in Bochum und Dortmund unter anderem Kunst, Kunstgeschichte, Malerei und Fotografie studiert. Er wohnt in Geldern am Niederrhein und ist Fachbereichsleiter der Volkshochschule Gelderland.

Ausstellung bis zum Jahresende

Im Hautzentrum im Jahrhunderthaus können Patienten und Besucher bis zum Jahresende zehn seiner Bilder und Installationen, die zwischen 2005 und 2017 entstanden sind beziehungsweise umgearbeitet wurden, auf sich wirken lassen. Die Ausstellung soll die erste von regelmäßigen, jährlichen Wechselausstellungen in der Praxis von Dr. Johannes Niesmann und Dr. Nick Othlinghaus sein.
Für die beiden Mediziner war das Thema der Mehrschichtigkeit mit ausschlaggebend dafür, die Werke von Karl-Heinz Pasing zu zeigen. „Wenn ein Dermatologe sich die Haut durch ein Mikroskop anschaut, sieht es ungefähr so ähnlich aus“, beschreibt Niesmann die Verbindung.
Die Ausstellung „Hautnah“ im Hautzentrum im Jahrhunderthaus steht während der Sprechzeiten montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr sowie montags, dienstags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr allen Besuchern offen.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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