Buchpremiere von Sabine Bode im Bahnhof Langendreer

"Wann wurde eigentlich der Begriff 'Hölle auf Erden' in 'Indoor-Spielplatz' umbenannt?", fragt Comedy-Autorin Sabine Bode. Eltern werden wissen, was sie meint... Foto: Haas | Foto: Foto: Haas
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Aufschrei aus der Stoppersockenhölle

Sie macht den großen Kita-Check, teilt Eltern rigoros in Typen ein, lästert über Kinder-Idole wie "Conni mit der Scheiße im Haar" und entwickelt strategische Pläne, um den nächsten Kindergeburtstag zu überleben: Die Bochumer Autorin, Journalistin und Bühnenkünstlerin Sabine Bode hat darüber geschrieben, was es bedeutet, Mutter zu sein - und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Aus den ersten Geschichten ist inzwischen ein Buch geworden: "Kinder sind ein Geschenk, aber ein Wellness-Gutschein hätt’s auch getan!", heißt es und feiert am Samstag, 20. Februar, im Bahnhof Langendreer Premiere.
Wie es zu dem Buch kam? "Als Mutter hat man ja so viel Zeit, da kann man auch mal ein Buch schreiben", lacht Sabine Bode, "aber nein, ganz so war es nicht." Komische Texte schreibt sie schon lange, erst für andere Comedians wie Harald Schmidt oder Atze Schröder, dann immer mehr für eigene Bühnenauftritte bei Mixed-Shows. "Ich schreibe generell über Dinge, an denen ich ganz nah dran bin. Irgendwann kamen immer mehr Texte über Erlebnisse zwischen Krabbelgruppen und Kinderturnen dazu." Ihre Geschichten über das zweifelhafte Glück der späten Mutterschaft kamen beim Publikum so gut an, dass sie immer wieder gefragt wurde, wann denn endlich ein Buch daraus werde. "Letztes Jahr Weihnachten habe ich das Manuskript verschiedenen Verlagen angeboten. Tatsächlich hat es mein Lieblingsverlag, der ganz oben auf meiner Liste stand, haben wollen", freut sich Sabine Bode.
Allein für den Titel kann sich Sabine Bode des Beifalls vieler Mütter sicher sein. Die Autorin ist selbst zweifache Mutter - eine "späte Mutter", wie sie betont. Und da kann das Mutter-Kind-Turnen schon mal schnell zur Tortur werden, wenn man selbst kaum noch vom Boden hoch kommt. "Den viel zitierten 'After-Baby-Blues' hatte ich nicht, aber natürlich gab es den Moment, als mir bewusst geworden ist, dass plötzlich rund um einen herum alle nur noch von ihren Kindern reden." Eines dieser typischen Mutter-Erlebnisse: Man hat zwei Stunden freie Zeit für sich - und was macht man? Kinderschuhe kaufen! Sich selbst nimmt sie bei ihrem satirischen Rundumschlag nicht aus: "Ich bin kein Stück besser."
Natürlich, gibt sie zu, sei das Thema Mütter und Kinder - gerade in den letzten Jahren - in Büchern und Comedy-Programmen schon reichlich bedient worden, "aber das zeigt ja, dass es viele Leute betrifft und sie sich darin wiedererkennen. Und wenn die 46-Jährige über Hipster-Hebammen und Fairtrade-Eltern schreibt, dann vielleicht noch ein wenig bissiger als ihre Kollegen.
Doch anhand dieser Einzelgeschichten - die immer zum Schmunzeln, oft sogar zum Brüllen komisch sind - will Sabine Bode auch einen satirischen Blick auf unsere Gesellschaft werfen: "Mir ist dieser Rüstungswettlauf unter Eltern sehr suspekt, der schon in der Krabbelgruppe beginnt", erzählt sie, "wenn sich das eine Baby früher dreht als das andere." Im Gegensatz zu ihren Männern ("Den Begriff 'arbeitender Vater' gibt es ja irgendwie nicht!") steckten Mütter, so ihre Erfahrung, häufig in einer Perfektionierungs-Falle, müssten drei Wochen nach der Geburt schon wieder gertenschlank sein, Beruf und Kind lässig wuppen und dabei nebenbei noch wie wahnsinnig Eulendeko filzen: "'Burnout mit Bommel' habe ich die Geschichte dazu genannt." So werde dann eben auch das Kind zu einem Projekt, das auf jeden Fall perfekt werden müsse. "Deshalb schaut man heute ganz oft nur mit einem Blick für die Defizite auf seine Kinder", so die Erfahrung von Sabine Bode, "in meiner Kindheit war nicht jedes zweite Kind bei der Ergotherapie - nicht, dass es nicht vielleicht nötig gewesen wäre. Aber die Wahrnehmung war eine andere."


Buch & Show

- Sabine Bodes Buch-Debüt: "Kinder sind ein Geschenk ... aber ein Wellness-Gutschein hätt's auch getan" ist im Lappan-Verlag erschienen.
- Die Buch-Premiere findet am Samstag, 20. Februar, um 20 Uhr im Studio 108 des Bahnhofs Langendreer, Wallbaumweg 108, statt.
- Mehr zur Autorin unter:
http://www.fraubode.de/

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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