Weber blickt auch in der zweiten Spielzeit über den Tellerrand

Nicht nur mit der Stadt und der Region will Anselm Weber das Schauspielhaus vernetzen. Foto: Molatta | Foto: Foto: Molatta
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Den Mikrokosmos Stadttheater aufbrechen, das Schauspielhaus öffnen für unterschiedliche Kunstformen und die Vernetzung mit Künstlern aus ganz Europa und darüber hinaus fördern: Mit der Vision von „Boropa“ war Anselm Weber zu seinem ersten Jahr als Intendant des Schauspielhauses angetreten - offenbar erfolgreich. Mit „Boropa“ geht es auch in der zweiten Spielzeit weiter - wobei die Beziehungen zu internationalen Regisseuren und Künstlern weiter ausgebaut werden sollen. Das Programm für die Spielzeit 2011/2012 stellte Weber jetzt vor.
Die nackten Zahlen geben dem Schauspielhaus-Chef Rückenwind, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen: Mit 147.310 Besuchern bis Ende April und einer Auslastung von 74,2 Prozent fuhr er das drittbeste Ergebnis seit 20 Jahren ein.
Neben dem erfolgreichen Kulturhauptstadt-Projekt „Next Generation“, das die Zukunftsvisionen von Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet auf die Bühne bringt, werden in der kommenden Spielzeit noch 23 weitere Produktionen im Repertoire bleiben. Dazu kommen 17 bereits geplante Premieren, zwei Produktionen des Jugen Schauspielhauses, ein musikalischer Abend mit Thomas Anzenhofer, drei Abende des Duos Engelhardt/Grothgar sowie zwei weitere Inszenierungen, die noch offen sind.
Eröffnet wird die neue Spielzeit durch den niederländischen Regisseur Paul Koek und seine Inszenierung von Tschechows „Drei Schwestern“ am 6. Oktober. Am 8. Oktober hat die neue Zusammenarbeit des Regisseurs Christoph Frick und des Musiker Bo Wiget Premiere: Brechts „Dreigroschenoper“. Und die neue Arbeit der Regisseurin und Choreographin Malou Airaudo mit dem Tanztheater „Renegade“ hat am 15. Oktober in den Kammerspielen Premiere.
Die Zusammenarbeit mit internationalen Regisseuren wird in der kommenden Spielzeit noch augeweitet. Neben Paul Koek und dem polnischen Regisseur Jan Klata kommen neu hinzu die italienische Regisseurin Agnese Cornelio, die „Rocco und seine Brüder“ nach dem Film von Visconti auf die Bühne bringen wird (Premiere 4. November) sowie die finnische Regisseurin Cilla Back. Sie präsentiert am 12. April Lorcas „Yerma“.
David Bösch, leitender Regisseur, hat sich zwei Inszenierungen vorgenommen: Im Januar bringt er Falladas „Kleiner Mann - was nun?“ auf die Bühne und widmet sich anschließend mit Borcherts „Draußen vor der Tür“ einem der bekanntesten deutschen Nachkriegsdramen.
Auch Hausherr Anselm Weber führt zwei Mal Regie: Neben Hauptmanns „Vor Sonnenaufgang“ setzt er mit „Das Leben ist kein Fahrrad“ von Biljana Srbljanovi die Tradition des Schauspielhauses als Uraufführungsort fort. Premiere dafür soll am 3. Dezember sein. Roger Vontobel, ebenfalls Hausregisseur und seit Beginn des Jahres auch Bochumer, zeigt am 5. November Shakespeares „Was ihr wollt“. Zum ersten Mal am Schauspielhaus arbeiten wird Sebastian Nübling. Im Herbst 2010 war bereits seine Essener „Ubu“-Inszenierung hier zu sehen. Im nächsten Jahr inszeniert er Ben Jonsons „Volpone“.
Diesjähriges Kinder- und Familienstück wird Otfried Preußlers Klassiker „Die kleine Hexe“ in der Regie von Henner Kallmeyer sein. Eine gute Nachricht gibt‘s für alle kleinen Fans von Lukas, Jim Knopf und Emma: Katja Laukens Inszenierung bleibt weiterhin im Repertoire, so dass erstmalig zwei große Kinder- und Familientheater-Produktionen auf dem Spielplan stehen werden.
Einen Wermutstropfen allerdings gibt es beim Blick auf die nächste Spielzeit: Die Eintrittspreise werden angehoben - erstmals seit der Euro-Einführung vor zehn Jahren. pe

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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