Die Hustadt kocht - Initiative Hukultur sorgt im Küchenmobil für warme Mahlzeiten

Susann Spiegler, Frank Böttcher, Prof. Christian Uhlig, Semsihan Aldur, Tanhead Nasser (beide im Wagen), Matthias Möllmann und Faruk Yildirim (v. li.) stellen das Küchenmobil vor. | Foto: Kämper
  • Susann Spiegler, Frank Böttcher, Prof. Christian Uhlig, Semsihan Aldur, Tanhead Nasser (beide im Wagen), Matthias Möllmann und Faruk Yildirim (v. li.) stellen das Küchenmobil vor.
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Ein Küchenmobil, das ab August auf Wochenmärkten, Kulturveranstaltungen und vor Flüchtlingsheimen stehen wird – das wurde vom Projekt „Hukultur“ am Brunnenplatz ins Leben gerufen.

Text und Foto von Laura Kämper

Der Förderverein Hustadt, zu dem dieses Projekt gehört, existiert seit etwa 30 Jahren und soll die Situation der Menschen dort verbessern. „'Hukultur' ist ein soziokultureller Treffpunkt für die Einwohner der Hustadt, die oft einen Migrationshintergrund haben“, sagt Professor Christian Uhlig, Vorsitzender des Fördervereins Hustadt. Besonderen Wert legt er dabei auf die Organisation und Planung. „Wir haben eine Arbeitsgemeinschaft für Kinder und Erwachsene, die sich mindestens zwei Mal im Jahr trifft, um über Programme abzustimmen.“ Dies geschieht außerdem auch in Zusammenarbeit mit dem Stadtteiltreff der IFAK sowie mit der AWO. „Hukultur“ stelle damit einen Treffpunkt sowohl für Menschen mit als auch ohne Migrationshintergrund dar, so Uhlig. „Das Projekt kommt den Menschen zugute und ist abgesehen davon auch ein Imagefaktor für die Hustadt, in dem auf die weiteren Belange der Menschen eingegangen wird.“
Das Küchenmobil wurde jetzt in Kooperation mit dem Jobcenter Bochum auf die Beine gestellt. Der Wagen dafür wurde vom Schauspielhaus angeschafft und bereits 2014 von spanischen Künstlern im Rahmen des Detroit-Projekts gestaltet. „Damals fehlten uns allerdings die Mitarbeiter, damit er auch genutzt werden konnte“, sagt Matthias Köllmann, Einrichtungs- und Kulturmanager von „Hukultur“. Dies hat sich mittlerweile geändert, da im Mai Nesrin Yildirim begonnen hat, als Leiterin von Küche und Catering an diesem Projekt mitzuarbeiten. Die Einstellung, genau wie die von Faruk Yildirim, dem Quartiersmanager von „Hukultur“, wurde durch das Jobcenter Bochum ermöglicht, das die Stellen mitfinanziert und damit den Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit unterstützt. „In Bochum gibt es rund 7.500 Langzeitarbeitslose. Unser Ziel ist es, möglichst viele von ihnen wieder in Arbeit zu bringen“, sagt Frank Böttcher, Geschäftsführer des Jobcenters Bochum. So sind bereits acht Personen in die verschiedenen Projekte von „Hukultur“ eingebunden. Drei von ihnen wurden über die Förderung hinaus wieder in den Arbeitsmarkt integriert.
Die drei Frauen, mit denen das Küchenmobil nun verwirklicht werden kann, sind Nesrin Yildirim, Semsihan Aldur und Tanhead Nasser. „Bereits beim Kochen selbst haben wir gemerkt, dass die Sprachbarrieren aufgehoben werden. Die Integration findet also schon beim Kochen statt“, erzählte Köllmann. „Nun möchten wir noch die Qualität der Speisen und Produkte steigern.“ Allerdings seien bereits jetzt alle, die probiert haben, begeistert. „Die Bürger mit Migrationshintergrund freuen sich sehr über die Gerichte aus der Heimat. Denen ohne Migrationshintergrund schmeckt es ebenso gut.“ Allerdings habe das Küchenmobil nicht nur den Zweck der Integration, sondern soll auch zur Grundfinanzierung beitragen. „Unser Ziel ist es, ein genossenschaftliches Projekt aufzubauen, das den Verein mittragen kann“, sagt Uhlig.
Um den Bekanntheitsgrad des Mobils zu steigern, haben die drei Frauen bereits am Montag im Flüchtlingsheim Bochum-Laer gekocht, was von einer Publikumsspende des Schauspielhauses Bochum finanziert wurde. Auch in den nächsten Wochen wird der blaue Wagen vor verschiedenen Flüchtlingsheimen stehen und ab August auch auf Märkten wie denen am Rathaus und am Hauptbahnhof. „Wir versuchen außerdem, einen Stand auf dem Stadtgartenfest nächstes Jahr zu bekommen“, ergänzt Köllmann.

Autor:

Andrea Schröder aus Bochum

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