„Rambam“, eine offene Begegnungsstätte - Jüdische Gemeinde organisiert interkulturelle Integrationsarbeit

Die Bedürfnisse von älteren, kranken und behinderten Menschen mit Migrationshintergrund werden in der offenen Begegnungsstätte  Rambam besonders berücksichtigt. | Foto: Gemeinde
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„Über 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist es längst selbstverständlich geworden, dass sich Jüdische Gemeinden auch im Bereich der Wohlfahrt engagiert“, so H. Chiraga, Geschäftsführer der Jüdischen Kultusgemeinde Bochum. „Ein sichtbares Zeichen hier in Bochum ist unsere interkulturelle Begegnungsstätte in Querenburg.“

Im Frühjahr 2007 wurde die interkulturelle Begegnungsstätte eröffnet. „Es war nicht einfach, innerhalb der Gemeinde das notwendige Verständnis für dieses Projekt zu wecken, denn viele Gemeindemitglieder waren der Meinung, dass hier an der Synagoge das Gemeindeleben stattfinden soll. Doch längst hat sich die Skepsis gelegt, ist das Projekt zu einem wichtigen Teil der Gemeinde geworden“, so der Geschäftsführer.

In Querenburg ist der Migrantenanteil sehr hoch. Laut Sozialbericht der Stadt Bochum aus dem Jahr 2008 beträgt der Ausländeranteil hier 36,8 Prozent. „Manche Migranten und Migrantinnen leben schon seit Jahrzehnten in Deutschland, andere, wie die jüdischen Zuwanderer und Spätaussiedler, sind erst in den letzten Jahren eingewandert“, schildert Dipl.-Sozialarbeiterin Olga Isaak, die die Arbeit im Rambam koordiniert. „Wir sind eine offene Begegnungsstätte für alle Menschen im Stadtteil. Schwerpunktmäßig richtet sich die Begegnungsstättenarbeit an russischsprachige Zuwanderer aus dem Gebiet der ehemaligen GUS-Staaten sowie Zuwanderer, die auf Dauer in Deutschland ansässig werden und Integrationsschwierigkeiten haben. Unser Ziel ist es, die Teilhabe der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte am gesellschaftlichen Leben im Stadtteil zu aktivieren und zu sichern.“

In den ersten drei Jahren wurde die Arbeit in der Begegnungsstätte „Rambam“, Am langen Seil 132, von der „Aktion Mensch“ finanziert. Mit Auslaufen der Förderung durch die „Aktion Mensch“ musste die hauptamtliche Arbeit eingestellt werden. „Heute leiten Ehrenamtliche aus den Reihen der Gemeinde die Arbeit im Rambam“, berichtet Olga Isaak und Geschäftsführer Chiraga ergänzt: „Natürlich haben wir mit den zuständigen Stellen der Stadt gesprochen, die aber keine Möglichkeit gesehen haben, diese auch in ihren Augen wichtige Arbeit zu fördern und zu unterstützen.“

Dass die interkulturelle altersübergreifende Begegnungsstätte mit kulturellem Schwerpunkt noch immer arbeiten kann, ist der guten Kooperation mit der VBW Bochum zu verdanken und der finanziellen Förderung durch Westlotto.
Heute finden in der Begegnungsstätte dienstags von 10.15 Uhr und 12.45 Uhr Sprechstunden des Intergrationsausschusses statt, trifft sich ein Frauenclub, werden Deutschkurse und PC-Kurse organisiert, gibt es einen Kochklub und jeden zweiten Dienstag im Montag von 16 bis 19 Uhr einen Gesprächskreis. Kinoclub, Bibliothek, Sprachkurse ergänzen das Angebot ebenso wie die Möglichkeit hier fröhliche Feste zu feiern.

Geöffnet ist die Begegnungsstätte, Am Langen Seil 132, montags, dienstags, mittwochs von 9.30 bis 17.30 Uhr, donnerstags von 9.30 bis 18.30 Uhr und freitags von 9.30 bis 14 Uhr.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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