Bochums Opelaner stehen voll hinter ihrem Betriebsrat - Betriebsversammlung: Volles Vertrauen für die Verhandlungsführer

Schon  2004 gingen die Opelaner auf die Barrikaden, als die ersten Schließungspläne auf den Tisch gelegt wurden. | Foto: Molatta/Archiv
  • Schon 2004 gingen die Opelaner auf die Barrikaden, als die ersten Schließungspläne auf den Tisch gelegt wurden.
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Die Lage bei Opel ist sehr angespannt. Noch auf der Zielgrade drohen die Verhandlungen zwischen Management und Arbeitnehmervertretern zu platzen. Angesichts des Minus von rund 1,8 Milliarden Euro will die GM-Konzernzentrale nicht nur einen strikten Sparkurs beim Rüsselsheimer Autobauer durchdrücken, sondern auch die Autoproduktion am Standort Bochum auslaufen lassen. Ein Vorhaben, das auf den vehementen Widerstand der Bochumer Opelaner, der Stadt und der Region stößt.

„Wir wissen nicht, wie lange einzelne Vorstandsmitglieder ihre Funktion wahrnehmen. Aber sicher ist, dass tausende Beschäftigte bei Opel und in den Zulieferbetrieben seit vielen Jahren mit hohem persönlichen Einsatz, Engagement und schmerzhaften Verzichtsleistungen ihren Beitrag zur Sanierung des Unternehmens und für hochwertige Qualitätsprodukte geleistet haben“, so Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel während der Betriebsversammlung am Montag. „Betriebsrat und IG Metall verlangen, dass der Opel-Vorstand seine Drohungen zurücknimmt und gemeinsam mit den Betriebsräten und der IG Metall zu ernsthaften und verantwortlichen Verhandlungen zurückfindet. Der Standort Bochum muss entwickelt und nicht abgewickelt werden. Die Marke Opel braucht eine Zukunft. Das geht nicht ohne Bochum.“

Morgens um 8 Uhr begann die Belegschaftsversammlung; in der über den bisherigen Stand der Verhandlungen diskutiert wurde. „Alle Redner habe die Blockadehaltung des Opel-Vorstandes scharf kritisiert“, so Betriebsratschef Rainer Einenkel.

Die Bochumer Belegschaft hat in dieser Versammlung dem Bochumer Betriebsrat und den Verhandlungsführern das volle Vertrauen für die bisherigen und weiteren Verhandlungen ausgesprochen.

„Druck ist im Kessel“, denn der amtierende Opel-Vorstand möchte bis Donnerstag seine bekannten Forderungen durchsetzten, wohl auch um dem designierten Vorstandsvorsitzenden Dr. Karl-Thomas Neumann einen bessern Start zu ermöglichen. Doch mit Blick auf die Sitzungen des Aufsichtsrates, in dem noch keine Beschlüsse gefasst wurden, kann sich Betriebsratschef Rainer Einenkel auch Verhandlungen bis Ende März vorstellen.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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