Es tropft und pfeift: Viele Mängel in Gagfah-Wohnungen

Pfeifende und tropfende Heizungen sowie undichte Balkontüren wie bei Mieterin Yvonne Schenk, aber auch Heizungsanlagen, die für mehrere Tage ausfielen: In den Wohnblocks in Deininghausen liegt so einiges im Argen. | Foto: Thiele
  • Pfeifende und tropfende Heizungen sowie undichte Balkontüren wie bei Mieterin Yvonne Schenk, aber auch Heizungsanlagen, die für mehrere Tage ausfielen: In den Wohnblocks in Deininghausen liegt so einiges im Argen.
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Die Heizung von Reinhilde Conen-Neidhart pfeift – nach einer kurzen Unterbrechung – immer noch. Doch das Pfeifen und die defekte Wohnungstür ihres Sohnes sind längst nicht die einzigen Mängel, die die Mieter der Wohnblocks in Deininghausen beklagen.

Seit Mittwoch (4. Februar) saßen die 18 Mietparteien der Häuser Weimarer Straße 21 und 23 im Kalten, da ihre gemeinsame Heizungsanlage nicht funktionierte. „Wir haben einen Ofen aus unserem Schrebergarten geholt“, beschreibt Mieterin Hedwig Brudek, wie sie und ihr Mann sich während dieser Zeit beholfen haben.
Seit Montag (9. Februar) läuft die Heizung wieder. „Die Steuereinheit war defekt und wurde ausgetauscht“, erläutert Bettina Benner, Pressesprecherin der Gagfah, die die Deininghauser Wohnblocks zum Jahresbeginn übernommen hat.

Seit Wochen offener Rauchabzug

Trotz der Heizungsreparatur an der Weimarer Straße haben es aber nun nicht alle Mieter in ihren Wohnungen warm, denn seit einem Brand am 3. Januar steht der Rauch- und Wärmeabzug im Treppenhaus offen. Diesen hatte die Feuerwehr geöffnet. „Wir haben mit der Feuerwehr deswegen telefoniert, und sie hat uns erklärt, dass nur eine Firma ihn wieder schließen kann“, erklärt Hedwig Brudek. Seitdem dringt nicht nur kalte Luft, sondern bei starkem Regen auch Wasser ins Treppenhaus.
Nach dem Brand seien die Schäden abgearbeitet worden, erklärt jedoch Gagfah-Sprecherin Bettina Benner. Zu dem offenstehenden Abzug nimmt sie dagegen keine Stellung.
Auch das Pfeifen der Heizung, wie Reinhilde Conen-Neidhart es erlebt, scheint in Deininghausen kein Einzelfall zu sein. „Ich habe auch dieses Problem mit der pfeifenden Heizung, und das schon seit Wochen“, meldete sich Yvonne Schenk vergangene Woche bei der Stadtanzeiger-Redaktion. Deswegen könne sie nachts nicht schlafen, und auch ihr Kind werde öfter wach.
„Dazu kommt, dass die Heizung durchgängig tropft, so dass ich mehrmals am Tag die Schüssel ausleeren muss, die ich darunter gestellt habe“, erklärte Schenk. Zudem sei die Balkontür nicht dicht, so dass bei stärkerem Regen ihr Wohnzimmer nass werde.
„Das Pfeifen der Heizkörper wurde mittlerweile behoben. Hier gab es Probleme mit der Zentralheizung, welche zu dem Pfeifen geführt haben. Die Reparatur der undichten Balkontür und des tropfenden Heizkörperventils wurden in Auftrag gegeben. Beides wird im Laufe der Woche repariert“, teilt Bettina Benner mit.
Das Pfeifen habe am Montagvormittag (9. Februar) aufgehört, bestätigt Yvonne Schenk. Außerdem habe am Dienstag eine Heizungsfirma wegen der undichten Heizung angerufen und sich für morgen (12. Februar) angekündigt.
Bei Reinhilde Conen-Neidhart dagegen hat das Pfeifen am Dienstagabend wieder eingesetzt. „Es hört nur auf, wenn ich die Heizung auf die höchste Stufe drehe, aber das geht bei den Außentemperaturen ja nicht.“
Es sind jedoch nicht nur die Wohnungsmängel, die die Mieter der Wohnblocks in Deininghausen stören. Oft haben sie auch Probleme, die Schäden überhaupt bei der Gagfah zu melden. „Alle zwei Tage rufe ich bei der Gagfah an. Aber ich bekomme immer dieselbe Antwort: Es ist im Computer eingetragen, aber immer noch nicht bearbeitet“, kritisierte Yvonne Schenk vergangene Woche die schlechte Erreichbarkeit des Wohnungsunternehmens sowie fehlende Rückmeldungen.
„Da die Gagfah die Objekte erst seit Januar bewirtschaftet, sind noch nicht alle Informationen so hinterlegt, dass wir sofort sagen können, was schon bei dem Vorbesitzer gemeldet wurde“, erklärt Benner. „Deshalb hat es bei den Rückmeldungen leider auch Verzögerungen gegeben. In Zukunft sollten solche zeitlichen Spannen nicht mehr auftreten.“

Sanierung von Dächern und Heizungsanlagen

Corestate, der Vorbesitzer der Wohnblocks, hatte im Mai 2014 zugesagt, dass sowohl Heizungsanlagen als auch Dächer saniert werden würden. „Bei den Heizungen bin ich ganz sicher, dass nichts passiert ist“, glaubt jedoch Mieter Wolfgang George. Die Dachsanierung sei zwar begonnen worden, „aber mit dem Verkauf der Häuser sind die Gerüste wieder abgebaut worden“.
Dagegen erläutert Bettina Benner: „Die Heizungsanlagen sind alle in Ordnung – weitere Instandsetzungen sind somit aktuell nicht notwendig bzw. bekannt. Die Dächer an den Häusern Erfurter Straße 26, 28, 36, 38, 46, 48, 56, 58 und Weimarer Straße 21, 23 sind im vergangenen Jahr repariert worden.“

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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