Gebühren schnellen in die Höhe

Wegen mehrerer geplanter Gebührenerhöhungen werden Castrop-Rauxels Bürger im kommenden Jahr tiefer ins Portemonnaie greifen müssen. | Foto: Möhlmeier
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Tiefer ins Portemonnaie werden die Castrop-Rauxeler ab dem 1. Januar 2015 greifen müssen, denn die Stadtverwaltung plant, die Abfallentsorgungs-, die Abwasser-, die Straßenreinigungsgebühr sowie die Friedhofsgebühren zu erhöhen.

„Der klassische Einfamilienhausbesitzer wird etwa 18 Euro mehr pro Jahr bezahlen müssen“, beziffert EUV-Chef Michael Werner die geplanten Mehrkosten, die insgesamt bei der Abfall­entsorgungs-, der Abwasser- und der Straßenreinigungsgebühr anfallen sollen.
Die jährliche Straßenreinigungsgebühr werde sich von 3,99 Euro pro laufendem Meter auf 4,13 Euro erhöhen. „Das ist ein lohnintensiver Bereich“, erläutert Werner die Gründe für die Preissteigerung. So habe es Tariferhöhungen gegeben, die mit knapp fünf Prozent zu Buche geschlagen hätten. Manches habe man allerdings ausgleichen können, so dass die vorgesehene Erhöhung für die Bürger 3,5 Prozent betrage.
Beim Abwasser wird die Schmutzwassergebühr von derzeit 2,33 Euro je Kubikmeter Schmutzwasser um 2,5 Prozent auf 2,39 Euro steigen, während die Niederschlagswassergebühr von 1,06 Euro pro Quadratmeter gebührenpflichtiger Grundstücksfläche jährlich um 5,6 Prozent auf 1,12 Euro erhöht werden soll. „Gründe für diese Kostensteigerung liegen zum Beispiel in den Beiträgen, die wir an die Emschergenossenschaft abführen müssen und die gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozent höher liegen“, so Werner.
Auch die Abfallentsorgungsgebühren sollen erhöht werden. Der Preis werde ab 1. Januar pro Liter Restmüll von 1,74 Euro um 6,3 Prozent auf 1,85 Euro steigen. „Primär liegt dies an der Erhöhung der Kreisabfallgebühr“, erläutert Michael Werner. Außerdem seien auch in diesem Bereich die Lohnkosten gestiegen. „Daneben sind die Verwertungserlöse für Papier nicht mehr so hoch.“
Keine Gebührensteigerungen werde es dagegen 2015 beim Winterdienst geben. Die Gebühr werde bei 1,59 Euro pro Meter bleiben, sichert Werner zu. Denn das Abrechnungsjahr ende erst am 31. Dezember 2014. Sollte sich dann eine finanzielle Lücke ergeben, „ist das unser Risiko“.
Die geplante Erhöhung der Abfall­entsorgungs-, der Abwasser- und der Straßenreinigungsgebühr sollen am Mittwoch (10. Dezember) während der Sitzung des EUV-Verwaltungsrats sowie am Donnerstag (11. Dezember) während der Ratssitzung beschlossen werden.

Friedhofsgebühren steigen 2015 erneut

Ebenfalls im Rat und zuvor am Donnerstag (4. Dezember) während der Sitzung des Bauausschusses wird über die geplante Erhöhung der Friedhofsgebühren entschieden. „Im Durchschnitt werden wir die Gebühren um 3,5 Prozent erhöhen. Wir sind froh, dass es noch einigermaßen erträglich ist“, erklärt Heiko Dobrindt, Technischer Beigeordneter.
Bereits zu Beginn dieses Jahres wurden die Kosten für eine Bestattung durchschnittlich um zehn Prozent angehoben, und ein Ende ist nicht abzusehen. „Wir werden nicht drumherum kommen, 2016 die Gebühren nochmal zu erhöhen“, blickt Dobrindt in die Zukunft.
Für 2015 bedeutet die geplante Erhöhung, dass beispielsweise die Bestattungsgebühr für ein Reihengrab 707 Euro (2014 waren es 483 Euro) und für eine Urnenbeisetzung 245 Euro (2014: 168 Euro) betragen werden. Außerdem soll etwa die Gebühr für die Nutzung einer Leichenzelle von 207 Euro auf 435 Euro steigen.
Mit gesunkenen Fallzahlen bei gleichbleibendem Aufwand begründet Dobrindt die geplanten Gebührenanhebungen. Die Kosten für die sieben städtischen Friedhöfe, die wieder reingeholt werden müssten, lägen bei 1,7 Millionen Euro, so Klaus Breuer, Leiter des Bereichs Stadtgrün und Friedhofswesen.
Gründe für die sinkenden Einnahmen sieht Breuer unter anderem in der Konkurrenz durch die vier konfessionellen Friedhöfe in Castrop-Rauxel, in kostengünstigeren Angeboten in den Nachbarstädten sowie im Trend zur Urnenbestattung, deren Anteil mittlerweile bei 70 bis 80 Prozent läge.
Die einzige politische Stellschraube sei eine Änderung des Grünwertanteils, der die Summe beziffert, die nicht in die Gebührenkalkulation mit einbezogen werden darf, da Friedhöfe auch als Parkanlagen gelten. „Doch da sind uns die Hände gebunden, weil wir Haushaltssanierungsgemeinde sind“, so Dobrindt.
Mit einer Änderung der Friedhofssatzung sollen ab 2015 zwei neue Bestattungsarten beschlossen werden: eine Baumbestattung (2.679 Euro) und ein Partnergrab (2.233 Euro). „Damit zielen wir aufs Premiumsegment ab“, so Breuer. Zwar seien auch diese Gebühren kostendeckend, aber sollte das neue Angebot angenommen werden, hofft die Stadtverwaltung trotzdem auf einen positiven Effekt. „Denn mehr Bestattungen bedeuten mehr Einnahmen, die auf die Grünpflege umgelegt werden können“, erläutert Dobrindt.

Wegen mehrerer geplanter Gebührenerhöhungen werden Castrop-Rauxels Bürger im kommenden Jahr tiefer ins Portemonnaie greifen müssen. | Foto: Möhlmeier
Auch die Friedhofsgebühren sollen 2015 erneut ansteigen. | Foto: Thiele
Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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