Neue Bäume nach dem Pfingststurm

Frühestens im Herbst wird der Regionalverband Ruhr (RVR) mit der Wiederaufforstung seiner durch den Pfingststurm „Ela“ zerstörten Waldflächen beginnen. „Das Waldgebiet Bladenhorst am Westring wird als erstes wiederaufgeforstet“, erklärt RVR-Förster Matthias Klar auf Stadtanzeiger-Nachfrage.

Hier seien die Aufräumarbeiten abgeschlossen. Nur die Spuren der Fahrzeuge im Boden müssten noch beseitigt werden. Gab es in Bladenhorst bisher fast einen reinen Buchenbestand, sind in Zukunft neben Rot- und Hainbuchen auch Stieleichen vorgesehen. „Mehr am Waldesrand wird es außerdem Vogelkirschen und Sträucher, wie Haselnuss, Holunder und Pfaffenhütchen, geben.“ Klar rechnet damit, dass etwa 15.000 bis 20.000 zwei- bis vierjährige Bäume mit einer Größe von 120 bis 140 Zentimetern gepflanzt werden. Die Kosten schätzt er auf 40.000 bis 45.000 Euro.
In dieser Summe ist nicht nur die Wiederaufforstung enthalten. Denn zunächst müsse noch die genaue Flächengröße des betroffenen Waldgebietes Bladenhorst ermittelt werden, die zwischen drei bis fünf Hektar liege, so Matthias Klar. Dann gelte es, die Pflanzenausschreibung vorzubereiten und auf die Angebote der Baumschulen zu warten. Schließlich müsse die Waldfläche vorbereitet werden, „damit maschinell gepflanzt werden kann“.

Im Grutholz wird es noch dauern

Stark in Mitleidenschaft gezogen wurde durch „Ela“ auch das Grutholz. „Gefällt haben wir“, sagt Klar. Zurzeit müsse aber noch das komplette Holz aus dem Wald geholt werden. „2.500 bis 3.000 Festmeter liegen dort.“ Klar geht davon aus, dass im Grutholz in den nächsten zwei oder drei Jahren noch keine Wiederaufforstung erfolgen wird.
Zu den weiteren Castrop-Rauxeler Waldgebieten im Besitz des RVR gehört unter anderem das Langeloh. „Das ist ein Naturschutzgebiet. Da machen wir gar nichts“, erklärt Klar. „Außerdem sind die Schäden dort nicht so gravierend.“

Stadt pflanzt 58 neue Bäume

Bereits in den kommenden Wochen wird die Stadt 58 neue Bäume als Ersatz für durch den Pfingststurm zerstörte Stadtbäume pflanzen. Dies teilte Klaus Breuer, Leiter des Bereichs Stadtgrün und Friedhofswesen, während der Sitzung des Umweltausschusses am Dienstag (14. April) mit.
Insgesamt konnten etwa 750 Bäume dem Sturm nicht standhalten. Wie berichtet, waren im vergangenen Herbst bei der Spendenaktion „Bürgerbäume“ knapp 11.500 Euro zusammen gekommen, die das Land verdoppelt hat.„Das Landesgeld ist schon überwiesen“, so Breuer. Nun läge das Ausschreibungsergebnis vor, nach dem 58 Bäume angeschafft werden könnten.
Davon würden zwölf im Stadtgarten, 15 auf dem Waldfriedhof Bladenhorst, drei im Volkspark Ickern und 20 auf dem Friedhof Habinghorst gepflanzt. Ausgewählt wurden Eichen, Hainbuchen, Linden sowie verschiedene veredelte Wildkirschen.
„Die Bäume werden innerhalb der nächsten zwei Wochen geliefert und dann sukzessive gepflanzt“, erklärte Breuer. Für die Spender, die es wünschten, würden Schilder an den Bäumen angebracht. Daneben sei es möglich, bei der Pflanzung anwesend zu sein.

Geeignete Bäume für urbane Räume

Während der Sitzung stellte Breuer zudem eine Liste der Bäume vor, die sich grundsätzlich für Neu- und Ersatzpflanzungen im urbanen Raum eignen. „Das ist eine Hardcore-Liste.“ Die ausgewählten Bäume kommen für versiegelte Gebiete in Frage und gelten angesichts des Klimawandels als „klimasicher“.
Gerhard Schlack, beratendes Mitglied, vermisste jedoch Robinie, Edelkastanie und Bergahorn auf der Liste. „Die Robinie kommt aus Südosteuropa, was dem Klimawandel entgegen käme.“ Die Liste wurde, nachdem sich auch Carsten Papp (CDU) für die Aufnahme der Robinie ausgesprochen hatte, um den Baum ergänzt.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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