Hallo, hier ist Yoko (3)

Hallo, ich bin Yoko (3)

Ich heiße Yoko und bin ein schwarzweißer Hauskater, so ein richtiger Dummbatz, wie meineMenschen sagen.
Ein paar Tage genoss ich mein Wieder-Zuhause-sein total. Ich hatte mich über 3 Wochen verirrt,bevor mein Frauchen mich fand. Ich war so glücklich wieder bei meinen Katzenfreunden undmeinen Menschen auf meinem vertrauten Territorium zu sein. Ich ging auch nicht mehr weit weg.
Auf einmal holte mein Frauchen den Rattankorb und beförderte mich mehr oder weniger freiwillighinein. Dann trug sie mich ins Auto. Als sie es anließ, begann ich lautstark zu protestieren. „ Nein !Ich will nicht hier weg. Lass mich sofort hier heraus!“ Vergeblich versuchte sie mich zu beruhigen.
Als das Auto endlich anhielt, konnte ich nicht mehr protestieren. Sie brachte mich zu einerArztpraxis, in der es fürchterlich nach Desinfektionsmitteln stank. Außerdem warteten dort Hunde,die ich überhaupt nicht ausstehen kann. Aus meinem Korb heraus fauchte ich sie an: „ HaltetAbstand! Nehmt euch bloß in Acht vor mir!“ Durch die ganze Aufregung fing ich immer mehr anzu japsen und konnte mich gar nicht beruhigen.
Als mein Frauchen mich aus dem Transportkorb nahm, damit der Arzt mir eine Spritze gebenkonnte, stand ich wie ein begossener Pudel mit eingezogenem Schwanz da. So schnell wie möglichzog ich mich wieder in den Korb zurück. Die beiden redeten besorgt miteinander, doch mir waralles egal. Auch auf der Nachhausefahrt war ich unruhig.
Als mein Frauchen die Wagentür aufstieß, roch und sah ich mein Zuhause. So schnell ich konnte,stieß ich die Rattantür meines Korbes auf und quetschte mich nach draußen. Zuhause!
Hocherhobenen Hauptes betrat ich mein Haus und alles war gut.

Nachsatz:

Nachdem Yoko sich zu Hause schlagartig beruhigte, begriff ich erst einmal richtig, was für einePanik er gehabt haben musste. Er mag weder Ärzte noch Autos besonders, aber derart protestiertund aufgeregt hatte er sich noch nie. Er hatte befürchtet, erneut sein Zuhause zu verlieren. Der Arzt
und ich hatten eher auf Stress und Asthma getippt, aber Yoko hatte ein richtiges Trauma erlitten. Da er nach seiner Odyssee wenig verändert schien, war mir das vorher nicht so bewusst gewesen.

Autor:

Christina Berger aus Dorsten

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