Linke & Piraten sagen NEIN zur Fußball-Europameisterschaft

Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN in Dortmund

„Nein. Leider Nein.“ Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN wird die Bewerbung der Stadt Dortmund als Austragungsort für die Fußball-Euromeisterschaft im Jahr 2024 nicht mittragen.

„Das ist keine Entscheidung gegen den Fußball und erst recht keine Entscheidung gegen die Fußball-Fans. Wir wissen, wie fußballverrückt die Menschen in Dortmund sind. Und wir würden gerne ein neues Sommermärchen nach Dortmund holen. Aber uns sind die finanziellen Risiken einfach zu hoch“, erläutert Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN, und großer Fußballfan. „Wir haben eine Verantwortung für das Wohl der Stadt, und nicht für das Wohl der UEFA.“

Nach wie vor kann die Stadt Dortmund die möglichen Ausgaben, die mit einer Europameisterschaft in Dortmund verbunden sind, nicht abschätzen. „Ursprünglich war von zweistelligen Millionenbeträgen die Rede. Nun werden diese Ausgaben mit erst einmal 4,3 Mio. Euro kleingerechnet. Aber es fällt schon auf, dass sich diese neuen Summen lediglich auf Angebote rund ums Stadion beziehen. Doch was swist mit dem restlichen Stadtgebiet von Dortmund? Welche Infrastruktur-Maßnahmen fallen noch an?“, fragt Kowalewski.

„Unsere Entscheidung ist einstimmig in der Gesamtfraktion gefallen“, erläutert Kowalewski. „Jedes unserer Fraktionsmitglieder hat Sorgen und Bedenken, weil die Stadt Dortmund, die ohnehin nicht auf Rosen gebettet ist, der reichen UEFA einen Blankoscheck ausstellen soll. Wir sollen für die UEFA Millionen ausgeben, während die Schulen oder Straßen in Dortmund verfallen. Das ist doch paradox. Unsere Fraktion würde gerne eine Fußball-EM in Dortmund feiern, aber wir möchten uns im Jahr 2024 nicht vorwerfen lassen, dass wegen unserer Zustimmung für dieses Fußball-Großereignis keine Geld mehr für Jugendeinrichtungen oder den Behindertenfahrdienst vorhanden ist.“

Kowalewski abschließend: „Wir glauben den Berechnungen der Stadt, dass die EM ein finanzieller Erfolg werden wird und zig Millionen in die Kassen spülen wird. Aber nur für die Hotels. Für die Restaurants. Für die Schausteller. Und vor allem für die UEFA. Aber die Stadtverwaltung Dortmund gehört nicht zu den kommerziellen Unternehmen, die am Fußball verdienen wird. Sie soll nur zahlen. Und keiner weiß, wieviel. Deshalb sagen wir heute Abend im Sonder-Ältestenrat und am Donnerstag im Finanzausschuss Nein.“

Autor:

Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost

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