Verzweifeltes Manöver der OWIIIa-Befürworter

Foto: Archiv DIE LINKE

Bericht von Utz Kowalewski, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE.Dortmund

Die Fraktion DIE LINKE wertet den Vorstoß der Stadtspitzen aus Kamen und Dortmund beim Land zum wiederholten Male ein Planfeststellungsverfahren für die gesamte Strecke als letztes verzweifeltes Manöver, um ihre Strassenbaupläne doch noch umzusetzen. Diesen Wunsch hatte Verkehrsminister Groschek aber bereits mehrfach abgelehnt.

Mit der Ablehnung kommen Ratsbeschlüsse aus Unna und Kamen zum Tragen, gegen den Bau der Dortmunder Teilstrecke Widerspruch erheben zu müssen. „Diesen Widerspruch möchte Dortmunds Oberbürgermeister offensichtlich mit einem letzten Verzweiflungsappell an die Landesebene abwenden. Das Strassenbauprojekt wäre dann so gut wie tot“, meint der planungspolitische Sprecher der Linksfraktion Utz Kowalewski.

Das Land scheint sich indessen mit der Planfeststellung außerordentlich schwer zu tun. „Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist seit vielen Monaten überfällig. Offensichtlich ist es nicht einfach den Bau einer Strasse zwischen einer Einfamilienhaussiedlung und einem Naturschutzgebiet gerichtssicher zu begründen“, so der Linkensprecher.

Verkehrsminderung reine Schutzbehauptung

Mit Unverständnis nimmt DIE LINKE aber die Behauptung von OB Sierau auf, dass die OWIIIa für Verkehrsentlastungen in Husen und Wickede sorgen würde. Nach der Antwort der Fachverwaltung auf eine Anfrage der LINKEN im Dortmunder Umweltausschuss ist das Gegenteil der Fall. Ein Weiterbau der OWIIIa würde zu einer Verkehrszunahme um rund 3000 Fahrzeugen auf der Wickeder Strasse in Husen führen und auch die nördliche Wickeder Strasse in Wickede, sowie die Ebbinghausstrasse schwer belasten. „Der alte Leitspruch der Verkehrsplaung, dass wer Strassen säht, Verkehr ernten wird, sollte auch in Dortmund nicht in Vergessenheit geraten“, meint Kowalewski.

Entsprechend ergibt sich laut Verkehrsgutachten eine zusätzliche Gesamtbelastung der OWIIIa von rund 25000 Fahrzeugen in einem Bereich, der laut Lärmschutzkartierung zu den schützenswerten Ruhezonen der Stadt gehört. Lediglich auf dem Asselner Hellweg sei eine Entlastungswirkung in der Größenordnung von rund 2000-3000 Fahrzeugen zu erwarten, die allerdings den schweren Eingriff in den größten Freiraum des Dortmunder Ostens nicht rechtfertigen könne.

Allerdings sei die ursprünglich erhoffte Entlastung aus den früheren Verkehrsgutachten bereits heute Realität. Demokrafische Effekte und der Ausbau des ÖPNV haben die Verkehrsmenge auf den ursprünglich mit dieser Strassenplanung erhofften Wert reduziert. „Das haben die Verkehrszählungen der Stadt Dortmund ergeben, so dass die ursprünglichen Gutachten zum Bau der OWIIIa inzwischen Makulatur sind und als Begründung des Strassenbaus nicht mehr taugen. Allerdings müssen sich die Strassenbefürworter auch nicht grämen - die von ihnen gewünschte Entlastung ist erreicht, die Strasse nun unnötig,“ so Kowalewski abschließend.

Autor:

Renate Kowalewski aus Dortmund-Ost

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