Ruhrtriennale: Kein Licht in Duisburg vom 25.8. bis 3.9.2017

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Auszug aus der Seite der "Ruhrtriennale": 

Ein Thinkspiel von Philippe Manoury und Nicolas Stemann
Nach dem Theaterstück „Kein Licht.“ von Elfriede Jelinek
Unter Verwendung der Zusatztexte „Epilog?“ (2012) und
„Der Einzige, sein Eigentum (Hello darkness, my old friend)“ (2017)
Zwei Elementarteilchen irren durch den Raum. Zwei Elementarteilchen? Vielleicht sind es auch zwei MusikerInnen: die erste und die zweite Geige. Ein absurdes Szenario. Die Stimmen A und B sprechen zueinander, doch hören können sie sich nicht … Ohne dass auch nur einmal die Worte Fukushima oder Atomkraft fallen, zeigt „Kein Licht. (2011/2012/2017)“ eine Geisterwelt nach dem Super-GAU. Wir erleben ein großes, furioses Lamento, das mit unserem Glauben an die Beherrschbarkeit der Technik abrechnet, in dem die Schreie der Opfer der Katastrophe gespenstisch widerhallen – und in dem sich aktuell noch eine weitere Stimme Gehör verschafft: Die österreichische Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat ihren Stücktext aus dem Jahr 2011 mehrfach weitergeschrieben. Zunächst ließ sie eine Trauernde an den Ort des Geschehens wiederkehren. Im Jahr 2017 verfasste sie einen weiteren Zusatztext exklusiv für die Aufführung: „Der Einzige, sein Eigentum (Hello darkness, my old friend)“ behandelt, inspiriert von der Kehrtwende der neuen US-Regierung bei Umwelt- und Klimaschutz, wie US-Präsident Donald Trump als „Der König“ mit dem Weltklima und mit Atomenergie spielt, ohne Vorbild, ohne Maß und Verstand.

Der Text wird bei der Ruhrtriennale zum Libretto einer musikalischen Welturaufführung. Der Franzose Philippe Manoury komponiert ein neues Musiktheaterwerk für SchauspielerInnen, SängerInnen und Musikensemble. Das Besondere: Auch die Musik selber wird zu einem unkontrollierbaren Element. Manoury erarbeitet mit Regisseur Nicolas Stemann eine neue Form, in der vorkomponierte orchestrale und elektronische Partitur-Module kombiniert werden mit Live-Elektronik, die in die Modulation der SängerInnen und SchauspielerInnen eingreift – in Echtzeit. Musik wird versprachlicht und Sprache musikalisiert.
Haben wir ein Glück, dass das Atom, das ja so klein ist, soviel Platz hat, sich zu verwirklichen! Wir können ihm das bieten!
Elfriede Jelinek, „Kein Licht. (2011/2012/2017)“
Der Komponist Philippe Manoury gilt als einer der wichtigsten französischen Komponisten und als Forscher und Wegbereiter auf dem Gebiet der Musik mit Live-Elektronik. Nicolas Stemann ist einer der prägendsten Theaterregisseure Europas, der u. a. für seine zahlreichen Jelinek-Uraufführungen vielfach ausgezeichnet wurde. Unter der musikalischen Leitung von Julien Leroy, der zur neuen Generation junger französischer Dirigenten zählt, spielen Caroline Peters („Schauspielerin des Jahres“ 2016) und Niels Bormann zusammen mit einem hochkarätigen Solisten-Cast und dem renommierten luxemburgischen Ensemble Lucilin.
Besetzung/ Mitwirkende
Mit - Niels Bormann (Darsteller), Christina Daletska (Alt), Lionel Peintre (Bariton), Caroline Peters (Darsteller), Sarah Sun (Sopran), Olivia Vermeulen (Mezzosopran)
Sowie - Cheeky (Hund/Dog)
Chor - Vokalquartett Croatian National Theater Zagreb
Orchester - United Instruments of Lucilin
Komposition Philippe Manoury
Musikalische Leitung Julien Leroy
Inszenierung Nicolas Stemann
Bühne Katrin Nottrodt
Kostüm Marysol del Castillo
Video Claudia Lehmann
Licht Rainer Casper
Computer Music Design IRCAM Thomas Goepfer
Elektronische Musik IRCAM
Dramaturgie Benjamin von Blomberg
Auftragswerk und Produktion der Opéra Comique in Koproduktion mit der Ruhrtriennale, Festival Musica de Strasbourg, Opéra National du Rhin, Croatian National Theater Zagreb, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Ircam - Centre Pompidou, United Instruments of Lucilin, Münchner Kammerspiele und 105 individuellen Geldgebern. Mit Unterstützung von Fonds de Création Lyrique, Impuls neue Musik und Fedora Preis 2016

Autor:

Rosemarie Abel aus Duisburg

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