RHI Didier erhielt hohe Summe an Fördergeldern für die Schaffung von Dauerarbeitsplätzen - Alles für die Katz?
Die Didier-Werke, die eine Schließung des Standorts in Hochfeldankündigten, haben in den Jahren 2003 bis 2007 von einer nicht unerheblichen Summe von Fördergeldern aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungs-Programm des Landes Nordrhein-Westfalen (RWP NRW) profitiert.
Das geht aus einer Website der Duisburger Wirtschaftsförderung (GFW) vom 16.03.2007 hervor. Das Programm billigte Förderungen von bis zu 28 Prozent der Investitionssumme zu, wenn Dauerarbeitsplätze geschaffen werden. Wörtlich heißt es dort: „Schafft das Unternehmen Dauerarbeitsplätze, so kann es bei einem entsprechenden Investitionsvolumen bis zu 28 % als nicht rückzahlbaren Zuschuss erhalten.“
Klaus Prötschner, Werksleiter Didier-Werke, gab damals die Investionssumme von sieben Millionen Euro an.
Manfred Scholten, Betriebsratsvorsitzender von RHI, teilte außerdem mit, dass in den letzten zwei bis drei Jahren ein unheimlicher Aufwand betrieben worden sei, um einen Teil des Betriebsgeländes an einen Lebensmitteldiscounter zu verkaufen. "Das wäre notwendig für den Erhalt der Arbeitsplätze", habe es geheißen. Viele Leute hatten dafür an einem Strang gezogen. Der Flächennutzungsplan musste geändert werden, damit aus einem Industriegebiet ein Gewerbegebiet wurde.
Bürgermeister Manfred Osenger (SPD) bestätigt das. Der Sozialdemokrat erinnert sich noch gut an "eine nette, ältere Dame aus Süddeutschland", die versucht hätte, beim damaligen Oberbürgermeister Adolf Sauerland dieses Vorhaben vorzutragen. Der OB hätte aber abgelehnt. "Da haben wir gesagt", so Osenger, "Mensch, das ist doch eine attraktive Ecke, in der Nähe der Dickelsbach-Siedlung. Da haben wir alles mögliche versucht, damit dieses Vorhaben realisiert werden kann." Im Jahr 2012 wurde die Eröffnung des Discounters gefeiert.
Jetzt, im Mai 2013, scheinen alle Versprechungen für den Erhalt von Arbeitsplätzen nichts mehr wert zu sein. Die Belegschaft geht in den Arbeitskampf.
Osenger: "Traurig. Ich bin sehr enttäuscht darüber, dass sie das Werk stilllegen wollen."
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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