Von der Liege auf die Palme

Man kennt sie, man hasst sie: Menschen, die sich im Urlaub den Wecker auf fünf Uhr stellen, um eine der begehrten Poolliegen für den Rest des Tages mit ihrem Handtuch in Beschlag zu nehmen. Mallorca-Mentalität nennt man diese Form der Vorsorge neudeutsch.

Dagegen geht die Nieder­rhein-Therme im Revierpark Mattlerbusch seit geraumer Zeit vor. Mitarbeiter sind gehalten, „beschlagnahmte“ Liegen leerzuräumen, wenn deren „Eroberer“ zu lange Zeit nicht mehr aufgetaucht ist. Als dies nun einer Besucherin widerfuhr, kannte ihre Empörung keine Grenzen. Ihrer Erholung fühlte sie sich beraubt. Ja, sie habe sich kaum noch getraut, das Objekt der Begierde aus den Augen zu lassen. Als Konsequenz hat sie der Therme nun Freundschaft und Kundschaft gekündigt.

Ein Skandal? Mitnichten. Das Vorgehen der Therme, der „Mallorca-Mentalität“ moderat Einhalt zu gebieten, um gleiches Ruherecht für alle zu gewähren, hat im Internet breite Zustimmung gefunden. Viel Häme hingegen gab es dort für die Beschwerdeführerin.

Liebe Ruhelose: Ihren Wunsch nach Entspannung versteht wohl jeder, nicht aber die irrige Annahme, als Einzige darauf Anspruch zu haben. Ob auf Malle oder im Mattlerbusch: Handtuchterroristen bringen andere nur auf die Palme.

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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