Aufreger der Woche: Am Katernberger Bahngleis bleibt's laut

Vor der Gelsenholz Straße hören die Lärmschutzwände leider auf. Anwohner Volker Törmer ist nicht begeistert...
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  • hochgeladen von Dirk Bütefür

Kein Lärmschutz für die Anwohner am Gelsenholz

Auf der Strecke „Köln-Minden“ der Deutschen Bahn AG werden in Katernberg zurzeit Lärmschutzwände errichtet. Leider hört dieser Schallschutz vor dem Haus an der Gelsenholz 1b, in dem Volker Törmer wohnt, auf. Dazu befragten wir den Bahnsprecher Franz Heumüller.

„Offensichtlich würfelt die Deutsche Bahn bei der Errichtung von Lärmschutzwänden die Lage der Aufsteller“, erklärt Volker Törmer, der in einem Haus an der Bahnstrecke in Katernberg wohnt.
„Mal wird in Fahrtrichtung Dortmund, mal in Fahrtrichtung Duisburg gebaut. Kleingärten und Gewerbe erhalten dabei zum Teil Lärmschutz - der Bereich der Wohnbebauung leider nicht überall. Ich selber wohne im Bereich des Gelsenholzes/ Ottenkämperweg (Fahrtrichtung Duisburg). In diesem Abschnitt wird kein Lärmschutz erstellt. Dies erscheint mir recht unlogisch und willkürlich. Der Zugverkehr nimmt stetig zu.

Freiwillige Leistung der Bahn

Die S-Bahnen sind zwar leiser geworden, die vielen „Rumpel“-Güterzüge dagegen nicht. Die mir gegenüberliegende Fahrtrichtung Dortmund erhält einen hochabsorbierenden Lärmschutz. Dieser wird sicherlich innerhalb kürzester Zeit mit Graffiti zugeschmiert sein, sodass die absorbierende Funktion in eine reflektierende Funktion übergeht und es auf „meiner“ Seite der Gleise noch lauter wird."
Dazu erklärt Franz Heumüller, Sprecher der Deutschen Bahn AG: „Grundlage für das Lärmsanierungsprogramm ist die ,Richtlinie für die Förderung von Maßnahmen zur Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahn des Bundes‘. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen werden von dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Finanzmittel zur Verfügung gestellt.

Bauarbeiten ruhen zurzeit

Bei dem Lärmsanierungsprogramm handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Bundes, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Wir müssen uns bei der Umsetzung an die Förderrichtlinie halten. Dass im Bereich Ottenkämperweg und Gelsenholz, beziehungsweise Gelsenkirchener Straße, kein Lärmschutz gebaut wird liegt daran, dass eine mangelnde Förderfähigkeit auf Grund des hohen Alters an Gebäuden, die nach dem 1. April 1974 errichtet worden sind, vorliegt. Somit ist die Maßnahme keine willkürliche und unlogische Entscheidung, sondern die Einhaltung der Förderrichtlinie. Wir ,würfeln‘ auch die Lage der Schallschutzwände nicht und der damit verbundenen Bauleistung nicht. Zum Bau der im Bereich Katernberg zu erstellenden sechs Wände, haben wir genehmigte Sperrpausen auf den dort befindlichen Betriebsgleisen. Drei Schallschutzwände liegen links und drei rechts an der Strecke. Die Sperrzeiten wurden also so ausgelegt, dass ein Gleis zur Aufrechterhaltung des Bahnverkehrs befahrbar bleibt. Bedingt durch den Brand im Mülheimer Stellwerk und den damit verbundenen Umleitungen der Züge auf dieser Strecke, ruhen die Bauarbeiten an den Schallschutzwänden zurzeit. Wenn der Bahnverkehr wieder normal läuft, und das wird in den Tagen soweit sein, werden die Arbeiten nach Absprache mit der DB Netz AG Duisburg wieder aufgenommen.“

KOMMENTAR

Wie laut ein Güterzug sein kann, der über die Schienen prescht, das hat wohl schon jeder einmal erlebt. Dass die Anwohner, deren Häuser direkt an Bahnanlagen liegen, vor diesen ohrenbetäubenden Geräuschen geschützt werden müssen, da sie sonst besonders in der Nacht nicht zur Ruhe kommen, das sollte wohl jedem klar sein.
Sicherlich gibt es bei der Deutschen Bahn auch Richtlinien, nach denen die Gelder für die Installation von Lärmschutzwänden verteilt werden. Doch ausgerechnet vor Wohnhäusern, die älter als 42 Jahre sind, keinen Lärmschutz zu bauen, ist bestimmt nicht der richtige Weg.
Da derartig alte Häuser meistens auch nicht mit einer hochmodernen Mehrfachverglasung zum Schutz vor Lärm ausgestattet sind, müsste sich entweder der Hausbesitzer - was bestimmt zu einer Mieterhöhung führen würde - oder der Bewohner selbst um die Nachrüstung mit schalldichten Fenstern kümmern.
Wie auch immer - es bleibt wieder einmal ein Griff in die Börse des „kleinen Mannes“.

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Autor:

Dirk Bütefür aus Mülheim an der Ruhr

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