Füttert uns weiter Ihr Wolfskuhle-Theatertalente!

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„Fütter mich“, drängt die Pflanze Audrey II ihren Ziehvater Seymour. Und „Füttert uns mit noch mehr Szenen“ will man dem Theaternachwuchs auf der Aula-Bühne des Gymnasium an der Wolfskuhle zurufen, als die letzte Szene des Musicals „Der kleine Horrorladen“ am Freitagabend gespielt ist. Vor der Kulisse einer vollen Aula gaben die Schüler ihre Premiere.
Tote Hose herrscht in Mr. Mushniks Blumenladen. Was hier in den leuchtendsten Farben blüht, ist unter anderem das Veilchen von Audrey, der Blumenverkäuferin. Das hat sie von ihrem Verlobten, dem sardistischen Zahnarzt Orin Scrivello, verpasst bekommen. Der wird von keinem Geringerem als Robin Dörnemann gespielt, der den Arzt wunderbar kaltschnäuzig, draufgängerisch und gewalttätig mimt. Ein Ekelpaket, das seinesgleichen sucht! Schauspielerisch nicht weniger eindrucksvoll, stimmlich aber gigantisch präsentieren sich Sven Scheller als Blumenhändler Seymour, Leonie Schliesing, die der Pflanze Audrey II ihre Stimme leiht und Valerie Quade in der Rolle der Verkäuferin Audrey. Mit viel Ideenreichtum verleiht Regisseur Tobias Heil, der u.a. in mühevoller Kleinstarbeit die zum Teil überdimensionalen Pflanzenmodelle entworfen und gebastelt hat, dem rockigen Musical eine eigene Note. Was das Wolfskuhle-Ensemble auf der Bühne zeigt, ist weit mehr als Schultheater - das ist großes Musical - das trotz kleiner Technik-Panne am Premierenabend - mit den großen Produktionen schon fast Schritt halten kann. Die Pflanze, die zunächst zu verkümmern droht, wird schnell zum Publikumsmagneten und rettet mit ihrem bloßen Dasein den kleinen Blumenladen vor dem Aus. Dass ihr ausgerechnet ein paar Tropfen Blut von Seymour zu gigantischem Wachstum verhelfen, verheißt nichts Gutes. Und nur kurze Zeit später verlangt das grüne Ungetüm, das Seymour, der heimlich in seine Kollegin verliebt ist, liebevoll Audrey II nennt, nach mehr. „Feed me“, heißt der trashige Rock-Hit, den Leonie Schliesing toll interpretiert und damit Seymour auf eine Idee bringt. Den Weg zu seiner Angebeteten versperrt (noch) Zahnarzt Scrivello. Als der sich mit einer Überdosis Lachgas selbst abschießt, muss Seymour handeln. Und alles scheint auch gut zu werden: Der Laden floriert, Audrey ist ihm zugeneigt und Seymour ein Held - bis die Pflanze noch mehr Futter möchte...

Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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