Nach der Schicht...

Die "Kruppianer" bei ihrer wöchentlichen Probe im Gemeindesaal von St. Augustinus mit Kantor (Mitte am Klavier) Michael Hartel.
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  • Die "Kruppianer" bei ihrer wöchentlichen Probe im Gemeindesaal von St. Augustinus mit Kantor (Mitte am Klavier) Michael Hartel.
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Zu Beginn ein kleiner Vers: „Ein Sänger ist, wer gerne singt und and'ren eine Freude bringt. Kommt er in größ´ren Mengen vor, entsteht daraus ein Männerchor.“ Diese Zeilen finden sich im Jubiläumsheft des Krupp Männerchors, welches anlässlich des 120-jährigen Bestehens im März 2013 herausgegeben wurde.
Mit der Gründung im Jahr 1893 gehört der Krupp Männerchor in Essen zu den Chören mit der längsten Bestandszeit. Damals als erster Männergesangsverein „Gemeinwohl“ durch Friedrich Alfred Krupp gegründet, diente er dem Ziel, das Gefühl der Zusammengehörigkeit unter den Belegschaften zu fördern und den Mitarbeitern nach des Tages Arbeit und Mühe Erholung und Erquickung zu geben. Heute wird der Männerchor durch die Alfred Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung unterstützt und gefördert.
„Was heute ein Männerchor ist, waren zu Beginn mehrere Chöre“, erklärt der Vorstand und das Chormitglied Walter Jahnel. „Vornehmlich waren das Werkschöre, wie der KRAWA-Chor, der LOWA-Chor und der ELA-Chor. Der Männergesangsverein KRAWA der Krupp-Kraftwagefabrik gründetet sich 1933 unter der Leitung von Albert Holzapfel und hatte zahlreiche Auftritte in der Öffentlichkeit sowie der Werksgemeinschaft. 1934 gründete sich der LOWA-Chor (Lokomotiven- und Wagenbau), denn eine kleine Anzahl an Kollegen hatten den Entschluss gefasst, Arbeitsjubilare durch ein Lied zu ehren und zu erfreuen. Der ELA-Chor war der Werkschor für elektrische Anlagen.“
Weil sich mit der Zeit immer weniger sangesbegeisterte Herren fanden, bildete sich aus dem Zusammenschluss der oben genannten Werkschöre 1973 der KIS-Chor, welcher heute unter dem Namen Krupp Männerchor weiter lebt. Zur Zeit beherbergt der Chor mehr als 30 Mitglieder, ehemalige „Kruppianer“, die ihre Freude am Singen noch lange nicht verloren haben. Da es ein reiner Männerchor ist, gibt es auch nur zwei Stimmlagen: Tenöre und Bässe. Zu verdanken ist das Fortbestehen des Männerchors den Herren Berthold Beitz, Gerd Weber und Willi Iserlohn.
„Unser Repertoire reicht von weltlichen Chorliedern, bis über Volksmusik und alt hergebrachter Volksmusik sowie neuerem Liedgut“, meint Jahnel weiter. „Wer sich uns anschließen möchte, ist jederzeit herzlich eingeladen vorbeizuschauen. Voraussetzung hierfür ist lediglich die Freude am Gesang. Wir sind eine tolle Gemeinschaft und unternehmen viel zusammen, wie Ausflüge in den Thüringer Wald oder eine Hafenrundfahrt in Duisburg. Außerdem hält Singen fit: Es stärkt die Konzentration, weil man sich Texte merken muss und auch das Beachten der Noten ist eine Geistesübung.“
Ist man dann einmal Mitglied, übrigens unter der Leitung des Kantors Michael Hartel, darf man nicht Öffentlichkeitsscheu sein, denn bei der Anzahl an Auftritten im Jahr, wäre das mehr als kontraproduktiv. Das Jahr 2012 etwa stand ganz im Zeichen des 200-jährigen Jubiläums der KRUPP-Ära, dargestellt in der Sonderausstellung des Ruhrmuseums auf Zollverein. Die Eröffnung der Ausstellung „KRUPP-ein Mythos wird besichtigt“ übernahmen, wie sollte es auch anders passen, die Herren des Krupp Männerchors. Und weil der Männerchor ein Krupp-Chor ist, werden viele Konzerte und Auftritte in der Villa Hügel, stets vor ausverkauftem Haus, abgehalten. Dazu zählt zum einen das seit Jahren wiederkehrende Frühjahrskonzert und zum anderen das Anfang Dezember stattfindende Weihnachtskonzert.
„Auch schon seit vielen Jahren gehört das Altensingen zu unserer Tradition. Hierbei besuchen wir Seniorinnen und Senioren in der Gemeinde St. Elisabeth in Frohnhausen. Es werden dabei Lieder aus verschiedenen Ländern zum Besten gegeben und bei Kaffee und Kuchen ist es dann immer eine herrliche Atmosphäre“, erzählt Jahnel weiter. In diesem Jahr steht noch ein zusätzliches Jubiläum an: Die katholische Kirchengemeinde ehrt Personen, die 80 Jahre und älter sind.
Wer nun Lust bekommen hat sich den singenden „Kruppianern“ anzuschließen, der kann immer gerne zur Probe am Dienstag ab 15 Uhr in den Gemeindesaal von St. Augustinus in der Adelkampstraße 61 kommen. Melden kann man sich zusätzlich bei Walter Jahnel unter der Telefonnummer (0201) 71 68 20 oder unter der E-Mail-Adresse walter-jahnel@t-online.de.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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