Für Muskeln "malochen"

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Den Segen hat der VfB schon lange vor seinem Mammut-Geburtstag. Denn Weihbischof Franz Grave e. m., der sich in den 50-er/60er-Jahren öfter die Knie aufschürfte als Fußballer beim VfB Frohnhausen, kennt die drei Buchstaben hautnah aus dem Eff-Eff. Die Messlatte setzt er folglich hoch: „Der Sport ist für den Menschen da und nicht umgekehrt, der Mensch für den Sport!“

Franz Grave setzt nach: „Wie sehr diese Einsicht gelitten hat, zeigt die Praxis. Da gelten nur die Leistung, die Zeiteinheit, der Tabellenplatz und natürlich das Geld.“ So ist beileibe der VfB Frohnhausen nicht gestrickt. Hier zählt seit zehn Jahrzehnten der Grundsatz: Sport ist Spiel! Festakt: 9 Juni, ab 10 Uhr, Gottesdienst mit Weihbischof Grave; dann Freude und Feiern - Pfarrzentrum Str. Elisabeth.

Alles hat einen Anfang. Beginnen wir mit der „Zeugung“ 1912, wo bekanntlich zwei zugegen sein müssen. Also, der VfB Frohnhausen – Verein für Bewegungssport - erlebte wahrlich wilde Sturmjahre. Er entstand aus den Gründungsvereinen „Bewegung Frohnhausen“ und „Frohnhausen 1912“. Die schlossen sich in den 20-er Jahren am DJK Verband Deutsche-Jugend an – blieben aber noch getrennt; wurden unter der Nazi-Herrschaft verboten. „Dann kam die neue Gründung 1948 beider Vereine. Zusammenschluss am 19.8.1948. Die „wilde Ehe“ wurde beendet mit dem Namen VfB“, skizziert Hans Viebahn, 1. Vorsitzender, Junior.

Tja, zum Sport zählt bekanntlich auch Gedächtnistraining. Bleiben wir dabei. Es gibt noch einen Hans Viebahn. Richtig, Senior, ehemals Geschäftsvorstand – Väterchen von Hans. Damit liegt es auf der Hand – die Tradition beim VfB im Blut.
Hans Viebahn, Junior, bilanziert: „Im Kaiserreich begannen ca. 100 junge Männer mit Turnübungen in Wirtshaussälen und Leichtathletik in freier Natur.“ Doch die wundersame Vermehrung blieb nicht aus. „So ist der VfB heute Heimat für ca. 700 Mitglieder, die zwischen zwei Jahren beim Mutter-Kind-Turnen und 90 Jahren bei der Damen-Gymnastik Sport treiben. Moderne Wettkampfstätten haben die ersten, mit viel Herzblut selbst erbauten Aschenplätze abgelöst und Mitglieder aus anderen Kulturen sind zu uns gestoßen.“

Zum Geist im Verein ist die starke ehrenamtliche Mitarbeit hervozuheben! „Darüber sind wir froh und stolz“, verdeutlicht Viebahn. Der Verein bleibt haarscharf am Ball. „Wir versuchen uns mit anderen Vereinen in Frohnhausen zu vernetzen. Unser gemeinsames Anliegen lautet: Für Kinder und Jugend Sport statt Straße - in Kooperationen mit Schulen, Vereinen, Politik.

Die Sportpalette des Vereins ist mächtig. „Ob Fußball, Tischtennis, Teakwondo, Handball, Kinderleichtathletik, Kinderturnen, Damengymnsatik oder Handball, hier ist für alle Altersgruppen und Neigungen Passendes dabei. Wichtige Unterstützung für die Menschen in unserer Stadt bieten zudem die Angebote zur Krebsnachsorge, die der DJK VfB Frohnhausen parat hält“, lobt auch Reinhard Paß, Oberbürgermeister.

Alte Vereine – alte Mitglieder? Denkste! „Besondere Anerkennung verdient der Verein für seine engagierte Jugendarbeit, mit dem Ergebnis, dass der Anteil der unter 18-Jährigen inzwischen bei über 50 % aller Vereinsmitglieder liegt…“ so Klaus Persch, Bezirksbürgermeister. So würdigt die BV III die vielen Helfer, die nicht einen unerheblichen Teil ihrer Freizeit dem Wohle des Vereins opfern, mit einem schon beschlossenen finanziellen Beitrag zu den zahlreichen Jubiläumsaktivitäten.

Eine 100-jährige „Ehe“ erlebt nicht nur den Himmel auf Erden, auch starke Stürme. „Denn unsere eigentliche Heimat ist die Hamburger Straße“, erinnert Hans Viebahn. „Der Platz wurde 1948 in Eigenregie von uns gebaut.“ Richtig, da legte Vater Hans, Senior, auch selbst die Hand an.

Viel Erde wurde mit Vereinsmitgliedern bewegt. Heißes Herzblut steckte in der
Hamburger. In unzähligen Stunden wurde damals ein Fußballfeld durch meterweises Auffüllen einer Senke geschaffen, ein kleiner Platz, weniger als 100 m lang und weniger als 50 m breit, sowie ein zweites noch etwas kleineres Feld. Die Stadt lieferte schwarze Asche, die Pille konnte rollen. Immer wieder waren tatkräftige Hände am Werk, um Umkleidebaracken zu schaffen, ein Vereinsheim zu mauern und die Baracken durch feste Umkleidekabinen zu ersetzen. Man richtete sich gemütlich ein, mit Unterständen und Grillanlage am Platz.

55 Jahre hatte die Anlage auf dem Buckel, als der Masterplan Sport 2004 den Weg zwischen dringend benötigter Anlagenerneuerung und finanzieller Beschränkung aufzeigte. Die Verantwortlichen befanden sich in einer Zwickmühle. Der ESPO bot Hilfe zur Lösung des Dilemmas an. Mit den Sport- und Bäderbetrieben wurde ein tragbarer Kompromiss gefunden. Der Wechsel folgte zur Bezirkssportanlage an der Raumerstraße. Heute Helmut-Rahn-Sportanlage.

Noch immer liegt die Fläche an der Raumerstraße brach. Mal war sie als Bauland vorgesehen, als Wanderbereich, Freizeitzone. „Inzwischen ist die Situation gänzlich ungeklärt“, so der Vorstand. „Wir haben uns gefügt. Aber es kostete uns viel Kraft, alles war gewöhnungsbedürftig. Jetzt überwiegen Vorteile die Nachteile. Wir haben mit dem Kapitel zähneknirschend abgeschlossen.“

Nicht so ganz. Wenn der VfB was wünschen dürfte? „Ein nahes Vereinsheim und der fehlende Geschäftsraum, um Büroarbeiten zu bewerkstelligen. Das bedrückt uns. Es behindert die Verwaltung des Vereins erheblich.“

Festakt 9. Juni, 100-jährigen Bestehen DJK VfB Frohnhausen 1912 e.V.,
Pfarrzentrum St. Elisabeth:

10.00 Uhr: Gottesdienst, Weihbischof Franz Grave e. m. zelebriert
11.00 Uhr: Musikalische Einstimmung
Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Hans Viebahn
Grußwort für die Stadt Essen durch Rudolf Jelinek
Grußwort für die Bezirksvertretung III durch Klaus Persch
Grußworte für die Verbände
Musikalisches Intermezzo
Festrede durch Weihbischof e. m. Franz Grave
Ehrung
Musikalischer Abschluss; gemütliches Beisammensein.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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