Bärlauch
Superfood des Frühlings- allseits beliebt

7Bilder

Der Bärlauch verdankt seinen Namen einer Überlieferung, nach der Bären die Pflanze nach dem Winterschlaf in Massen zu sich nehmen, um ihren Körper im Frühjahr gründlich zu entgiften.
Nachdem der Bärlauch lange von den Tellern verschwunden war, hat er sich in den letzten Jahren wieder zu einer Gewürz- , Heil- und Gemüsepflanze gemausert, die heiß begehrt ist. Im Netz wimmelt es von Bärlauchrezepten. Kaum eine Speise, die sich nicht durch den Waldknoblauch,wie er auch genannt wird, aufpimpen lässt.

Vom scharfen, intensiv knoblauchartigen und aromatischen Geschmack lassen sich die Bärlauchfans nicht abschrecken. Und aufgrund des  hohen  Schwefelgehalts, der vielen sekundären Pflanzenstoffe und seiner antibiotischen und blutdrucksenkenden Eigenschaften werden dieser Wildpflanze, die wie Schnittlauch, Zwiebeln und Knoblauch zu den Lauchgewürzen gehört, wahre Wunderkräfte nachgesagt.
Da sich die Pflanze, wenn sie einmal im Garten Fuß gefasst hat problemlos selbst vermehrt (ein Quadratmeter Bärlauchpflanzen kann 9000 Samen bilden), hat sie sich  der Bärlauch bei uns zu einem großen Pflanzenteppich von vielen Quadratmetern ausgebreitet. Ich werde deshalb im Frühjahr ab und zu angesprochen, ob ich einige Blätter entbehren könnte. Dem komme ich stets gerne nach, weise aber auch immer auf die Geruchsprobe hin, damit die Blätter nicht mit denen der Maiglöckchen, die ebenfalls bei uns wachsen, verwechselt werden. Der intensive Geruch verrät den Bärlauch sofort, wenn man die Blätter anreißt. Die ebenfalls sehr giftigen Herbstzeitlose, die auch zu tödlichen Verwechslungen führen können, wachsen nicht bei uns im Garten.
Beim Absammeln der Blätter  fiel mir allerdings auch auf, dass nicht nur Menschen auf den Waldknoblauch stehen. Auch die Schnecken haben an einigen Pflanzen ihre Fraßspuren hinterlassen. Und auf nassen Bärlauchblättern erwischte ich tatsächlich noch einige der Übeltäter. Es waren meist junge Wegschnecken.
Allerdings "befielen" sie nur die Pflanzen, auf denen sich nach dem Nieselregen der letzten Tage ein Wasserfilm gehalten hatte. Auf trockenen Blättern fällt den Schnecken die Fortbewegung zu schwer.
Bisher haben einige Igel das Schneckenproblem in den Nächten stets geregelt. Wollen wir hoffen, dass das so bleibt, denn Nacktschnecken können im Gemüsegarten zu einem Problem werden.
Hochbeete erklimmen sie dagegen kaum. Man kann diese noch zusätzlich durch ein Kupferband gegen Schnecken absichern, was bei uns bis jetzt aber nicht nötig war.
Dass die Schnecken  ausgerechnet den Bärlauch abfressen, hat mich aber schon gewundert, denn nicht allen Tieren bekommt die Pflanze. Für Hund und Katze sowie  Pferd und Rind kann Bärlauch, abhängig von der Menge, sogar tödlich sein.
In den nächsten Tagen und Wochen werden die Pflanzen  ihre Scheindolden mit den bis zu 20 sternförmigen weißen Blüten geöffnet haben. Dann werden die Blätter nicht mehr geerntet und meine Furcht vor einer Schneckenplage wird sich hoffentlich gelegt haben.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

40 folgen diesem Profil

9 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.