Eisbärbaby wächst - Gelsenkirchener Eisbär-Nachwuchs in der Zoom Erlebniswelt hat sein Gewicht verfünffacht

In der Eisbär-Wurfbox liegen Mutter und Kind ungestört. | Foto: Zoom

Das am 4. Dezember 2017 in Gelsenkirchen geborene Eisbärbaby wächst und gedeiht gut. Es hat sein Geburtsgewicht von rund 400 Gramm in 36 Tagen auf geschätzt 2.000 Gramm verfünffacht. Noch ist das Kleine namenlos, da das Geschlecht bisher unbekannt ist.

Eisbärenjungtiere nehmen pro Tag rund 60 Gramm zu. Das Gelsenkirchener Eisbärbaby trinkt jetzt in der fünften Lebenswoche regelmäßig alle drei bis dreieinhalb Stunden bei Mutter Lara. Seit Weihnachten hat das Kleine die Augen geöffnet. Noch kann es nicht laufen, krabbelt aber an der Mutter entlang und sucht sich so gezielt seinen Weg. Die ersten Zähne brechen in den nächsten Tagen durch. Dies ist erneut eine kritische Phase, da es dadurch zu kleinen Schleimhautverletzungen im Mund kommen kann, die es - bei einem eventuell nicht intakten Immunsystem - Infektionserregern erleichtern, einzudringen.
In zwei Wochen etwa wagt das kleine Eisbärbaby die ersten Schritte. Anfang Februar wird es anfangen, sich wenige Schritte von der Mutter zu entfernen. Erst dann kann wieder Kontakt zur Eisbärin aufgenommen werden und die Tierpfleger bieten nach langer Zeit der Eisbärmutter Futter an. Weitere drei Wochen später nimmt das Baby erstmals feste Nahrung zu sich, wird aber noch bis fast zwei Jahre zusätzlich von der Mutter mit Milch versorgt.
Die 13-jährige Mutter Lara kümmert sich liebevoll und ausschließlich um ihr Jungtier. Sie hält es warm, umsorgt es und tränkt es mit einer sehr fettreichen Milch. Sie selbst geht nur etwa einmal die Woche in den Nachbarstall und bedient sich einige Minuten lang an der Selbsttränke. Seit Mitte November hat Lara nichts mehr gefressen. Dies ist wie in der Natur. Im Sommer und Herbst fressen sich Eisbärenweibchen eine dicke Fettschicht an, von der sie während der Geburt und der Aufzucht der Jungtiere zehren.
Die meiste Zeit verbringen Mutter und Kind mit schlafen. Mutter mit Jungtier liegen immer in engem Körperkontakt, auch wenn das Jungtier allein im Stroh liegt, hält es zumindest Kontakt zu einer mütterlichen Pfote, Schulter oder Bauch. Entfernt es sich nur ein kleines Stück von Lara, holt Lara es sich sofort wieder mit ihrer Tatze vorsichtig zurück und hält es unter Kontrolle. Vor dem Saugen oder zu Beginn des Saugaktes wird es von Lara intensiv beleckt.
Nach gut drei, vier Monaten erst verlassen Mutter und Kind, das dann zehn bis zwölf Kilo wiegt, die sichere Höhle. Dann wird das Jungtier für die Besucher der Erlebniswelt Alaska zu sehen sein. Vater Bill wird vermutlich erst nach gut zwei Jahren auf sein Jungtier treffen.
Noch geht keiner der Mitarbeiter in die Wurfbox. Mutter und Kind sollen in den ersten Wochen Ruhe haben und sich ungestört wohlfühlen. Die Geschehnisse im Stall werden ausschließlich per Kamera verfolgt und dokumentiert.
Die Sterblichkeitsrate der Jungtiere in der ersten Lebenswoche liegt bei über 45 Prozent. Im Durchschnitt überlebt nur jeder zweite Eisbär das erste Lebensjahr.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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