Schalke-Trio sauer und ratlos zugleich

Der Rasen auf Schalke kann aus der Arena herausgefahren werden und steht dann im Freien hinter der Südkurve. | Foto: Gerd Kaemper
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Vor Wochen machte ein Zitat von Mehmet Scholl die Runde, der als Fernseh-Experte über die Standfestigkeit der Schalker sprach. Nicht nur einmal wurde das Zitat verwendet.

„Wenn die Wolken grollen – Stollen. Ist der Rasen trocken – Nocken. Heute ist es trocken. Das ist fahrlässig“, sagte Scholl beispielsweise nach dem Pokal-Sieg von Borussia Mönchengladbach am 28. Oktober, bei dem viele Schalker immer wieder aus unerklärlichen Gründen ausrutschten. Zustimmung erhielt Scholl damals von Schalke-Manager Horst Heldt. „Die Spieler achten ja heute bei den Schuhen mehr auf die Farbe als auf die Qualität.“

Goretzka: „Das sollte der Platz aushalten“

Es war nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass viele Schalker Profis ausrutschten. Im Top-Spiel am vergangenen Samtag gegen den FC Bayern München tauchte das Problem wieder auf. Manch einer war geneigt zu sagen, dass es auch an dem schlechten Wetter lag. Diese Ausrede wollte Leon Goretzka aber nicht zählen lassen. „Großartig geregnet hat es nicht. Das sollte der Platz schon aushalten“, sagte Schalkes Mittelfeldspieler, der sich aber schon vor Anpfiff echauffierte. „Es ist schade, weil man schon beim Betreten des Platzes gemerkt hat, dass man keinen großartigen Richtungswechsel machen kann, ohne Angst haben zu müssen, auszurutschen. Das schränkt einen ein.“

Dennis Aogo reagierte zwar in einem sehr ruhigen Ton, wirkte aber wegen des Untergrunds genervt, als er gefragt wurde, ob der Rasen ein Thema in der Mannschaft sei. „Waren Sie mal draußen?“, fragte er einen Journalisten rhetorisch und wartete ab, ob dieser tatsächlich antwortete. Der Journalist verneinte Aogos Frage, mit der Begründung, sich dort auch nicht aufhalten zu dürfen. „Wären Sie drauf gewesen, hätten sie die Frage nicht gestellt. Der Rasen ist in keinem guten Zustand. Zusätzlich hat es noch geregnet“, sprach Aogo weiter. Der erwähnte also tatsächlich doch den Niederschlag. Ausschlaggebend an dieser Aussage war aber der Fakt, dass der Rasen anscheinend schon vorher schlecht war.

Neustädter: „Ich weiß nicht, warum der Platz so seifig ist“

Auch Roman Neustädter schlug in dieselbe Kerbe. „Man kann nicht richtig antreten oder mal die Richtung wechseln, das meinte auch Leroy Sané“, sagte Schalkes Defensiv-Spezialist. Gerade bei Sané, der unter anderem von seiner Schnelligkeit lebt, ein entscheidendes Kriterium. „Ich weiß nicht, ob wir wieder einen neuen Platz brauchen oder bessere Pflege. Ich weiß nicht, woran es liegt, dass unser Platz so seifig ist, obwohl er vor kurzem erst erneuert wurde“, wirkte Neustädter ratlos.

Um genau zu sein: Erst im März wurde der Rasen auf Schalke ausgewechselt. Es war zu dem Zeitpunkt der fünfte neue Rasen in drei Jahren! Im Mai 2012 hatten die Königsblauen laut SID (Sport-Informations-Dienst) den Rasen der WM 2006 abgetragen. Seitdem hielt kein Belag länger als ein Jahr. Vor März war der Rasen erst im November erneuert worden. Jeder Austausch soll 100.000 Euro kosten. Geld, das der S04 besser in die Vertragsverlängerung von Joel Matip investieren könnte.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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