E-Bike - Serie: Praxisbericht mit dem Pedelec 1. Das Rad wird geliefert

Gladbeck: E-Bike Erfahrungen, Reiseschilderungen. Heute: E-Bike auspacken | Um es gleich vorweg zu schreiben, ich unterliege keinem Testinstitut, bin unabhängig von der Radindustrie und bilde persönliche Meinungen grundsätzlich aus eigenen Erfahrungen. Unterstützend wirken dabei ein komplettes Berufsleben Erfahrungen in der Metall-Modellbau Konstruktions/Werbetechnik, (Stahl-NE-Metalle/Acrylglas) und sind 55 Jahre Fotografie sowie seit 1994 Multimediatechnik für Tourenberichte unterstützend und deshalb von Vorteil.

Abgerundet wird die Palette parallel mit 10 Praxis-Jahren LED-Illuminations-Electronic, wodurch selbst die Beurteilung von Fahrradleuchten und somit ein Mitspracherecht in der Lichtleistung gerechtfertigt ist.
Wichtige Anmerkung: Tipps und Tricks, die von mir beschrieben und angewendet bzw. nachgeahmt werden, geschehen grundsätzlich auf eigene Gefahr!

E-Bikes sind ein Thema,
dass das verstaubte Image, sie würden überwiegend von Rentnern od. Behinderten als Rad-Gehhilfe gekauft, längst in die Schublade verwiesen hat.
Es gibt 1000 gute Gründe, um auf ein E-Bike umzusteigen. So auch im jungen Alter der Hochleistungs-Mountain-Biker, der mit Motorunterstützung Berge erklimmen will. Diese sogenannten E-MTB's expandieren ebenfalls mit unaufhaltsamer Tendenz.

Mein Argument zum E-Bike-Wechsel war zum Beispiel:
1. als Fotograf, der nicht verschwitzt vom Rad zum Event die Auftraggeber begrüßen will und
2. wenn man extreme Rad-Touren mit Foto- und umfangreicher Videoausrüstung macht, dabei noch fröhlich-stimmungsvoller Laune eine Halde bezwingt, solange diese legales Radfahren zulässt.

Nun zum E-Bike, Rad-Auswahl unter Berücksichtigung des Fahrstil's und der Zweckmäßigkeit:
Freund Markus Kaniewski von Pieper-Freizeit erwies sich hier außerordentlich hilfsbereit und vermittelte ein Gespräch zwischen seinem Fahrrad-Vertreter, damit so die individuellen Ansprüche abgeklärt werden konnten.

Die Schrittlänge ist vor Radbestellung wichtig, um die Rahmenhöhe des Rades zu bestimmen. M | L | XL hatte "mein" Rad zur Wahl und somit wurde Körpergerecht "L" ausgewählt.
E-Bikes müssen etwas aushalten, wenn sie ständig auf 25 Km/h "getreten" werden, weil sie natürlich um Motor und Akku mehr Gewicht aufbringen, als übliche Fahrräder.

Man liest sehr viel im Web über "Rahmenbrüche".
Sowas geht bei mir schon mal gar nicht. Das eigene Körpergewicht spielt eine große Rolle, wenn es um Qualität und Fahrleistung eines E-Bikes geht. Zudem kommt noch das Gepäck, in meinem Fall Foto/Videoausrüstungen. Also muss der Rahmen schon locker 130 Kilo als Richtlinie aushalten können. Ein Rad mit stabilem Rahmen muss also her, am besten mit lebenslanger Garantie auf den Rahmen.

Sportliches Verhalten, ja, es sollte eine 10-Gang Kettenschaltung vorhanden sein. Außerdem müssen Bremsen wirkungsvoll im 2-Fingerzug durchgreifen. Zur Wahl standen hydr. Scheiben- od. hydr. Felgenbremsen. Felgenbremsen haben einen höheren Wirkungsgrad (Hebelwirkung) aber auch den Nachteil, dass die Felgen im Laufe der Zeit durchscheuern. (Indikatorrille seitl. der Felge)
Hydraulische Scheibenbremsen werden längst ebenfalls wirksam verbaut und bereiten keine Probleme. Evtl. bei vielen Bergabfahrten kann man vorne einen höheren Scheibendurchmesser wählen, der dann wieder die Bremswirkung verstärkt.

Ein stabiler Gepäckträger
als Basis für weitere Aufbauten, wie z. B. universeller Fahrradtaschen mit zugel. Belastung von 25 Kg. sollte reichen. Anständige Reifenprofile, ich will Wälder und feuchte Pfade befahren, ein Würfelprofil braucht das Rad, denn auf Rutschpartien im Kirchhellener Heide/Wald oder der Abfahrt von Geröll-Halden habe ich keine Lust. Rahmen-Akku und Mittelmotorleistung wurden durchgesprochen, so konnte das Rad dann geliefert werden.

Das E-Bike wird geliefert:
Als erstes sehen wir uns den Akku an, damit der gleich geladen werden kann, während das Rad modifiziert wird.
Als Individualist habe ich sofort an der Lichtanlage, am Sattel und an der Klingel meine Veränderungen im Kopf, die fast alle Neu-Räder erfordern, will man seine individuellen Qualitäten durchsetzen. Veränderungen fangen mit dem Sattel an, der mir nach 80 Km Radstrecke keine Sitz-Schwierigkeiten bereiten darf.
So wird in meinem Fall auch die 20 Lux-LED-Leuchte durch eine im Zubehör erhältliche 70-Lux LED-Leuchte ersetzt. Diese hat zwar eine Tages-Nacht-/Standlicht-Funktion per Dämmerungsschalter, aber keine gesetzliche "Katzenauge weiß-Fläche". Das Licht am Rad kann aber nie stark genug sein, vor allem nicht auf "verkommenen Radwegen", wie sie sich überall anbieten. Also wird ein zusätzl. "Katzenauge" (Reflektor) montiert, um der StVO gerecht zu werden.

Fahrradklingeln, .... pling pling!
Generell sind diese heute eher als Message-Piep am Handy zu gebrauchen, nicht aber gegen rabiate Autofahrer! Hier habe ich seit Jahren 2 weitere Alarmgeber in eigener Initiative ans Rad montiert. (Radlaufschelle, Presslufthupe, Montage erlaubt, Benutzung verboten).

Die Sattelrohr-Höhe wird eingestellt:
Sitzend auf dem Rad muss das Bein in unterster Pedalstellung fast durchgestreckt sein,.... dann passt das auch von der Kraftübertragung der Knie-/Hebelwirkung.

Hilfe, der Lenker ist zu niedrig:
Früher haben wir die Lenksäulenschraube gelöst, einen Schlag drauf, um den Excenter zu lösen und um das Lenkerrohr herauszuziehen. So geht das teilweise heute nicht mehr, hier muss ein Lenksäulen-Erweiterungsstück als Zubehör mit entspr. losen Reduzierringen eingesetzt werden, will man die Lenkersäule um einige cm. angehoben haben. (Achtung: Der Lenksäulen-Deckel verlangt dann eine längere Ø 6mm Inbus-Schraube, od. ähnl.).

Nachdem der Akku geladen ist,
alle beweglichen Schraubteile überprüft wurden, der Luftdruck in den Reifen auf 5,5 bar erhöht wurde, kann langsam die Probefahrt beginnen.

Sport Ride-Controller - Schaltzentrale der E-Bikes:
Die Anzeige saß direkt in Lenkermitte und musste per Adapter versetzt/erhöht (Foto) werden, weil die vordere Fahrradtasche per Click-Fix-Halterung am Lenker angebracht wurde. Es gibt zwar auch Lenksäulen-Click-Fix Adapter, aber die Lenksäule meines Rads lässt keine Adapter-Montage zu.

Nach Abschluss der Modifizierungen:
Controller einschalten, Stellung "Normal" ist die Vorgabe, aufs Rad drauf und durchtreten. Nichts muss beachtet werden, außer, wer vorher veralterte Rücktrittbremsen bediente, muss jetzt nur die Handbremsen ziehen. Aufs Rad springen, langsam durchtreten, sich an der Motorunterstützung von ca. 80% bis zum Tempo 25 Km/h erfreuen, keinen Hügel, keine Steigung mehr registrieren, sondern nur noch locker/flockig "treten"!

Wer einige Stunden zum ersten mal ein "Pedelec" fährt, will wahrscheinlich kein Standard-Rad mehr anfassen, ... ich jedenfalls nie mehr, ... gute Fahrt.

Fortsetzung demnächst: Radreisen/Touren/Erkundungen mit dem E-Bike, dass auch als "Pedelec" bezeichnet wird. In meinem PROFIL können sie schneller im LINK die E-Bike Tour Beschreibungen finden.

Links zu den nächsten Themen:

2. E-Bike Praxis-Tour: Zum Kanal-Bottrop nach Duisburg-Ruhrort & Tetraeder
Video 3. E-Bike Praxis-Tour: Die Rungenberg-Halde hoch. Steigung und Abwärts
4. E-Bike Praxis-Tour: Erzbahntrasse zur Jahrhunderthalle - Rad Zubehör modifizieren

5. E-Bike Praxis-Tour:
6. E-Bike Praxis-Tour:

Fotos/Text: Kariger