Teldafax-Pleite überrascht Stadtwerke nicht

Für Stadtwerke-Chef Klemens Diekmann ist die Pleite des Internet-Anbieters Teldafax keine Überraschung. Das Geschäftsmodell, Strom und Gas unter dem Einkaufspreis zu verkaufen, habe auf Dauer nicht funktionieren können. Diekmann freut sich, dass viele ehemalige Teldafax-Kunden nun wieder den Stadtwerken das Vertrauen schenken.

Die Belieferung der Halterner Teldafax-Kunden mit Strom und Gas ist trotz des Insolvenzantrages gesichert. Bereits zum 10. Juni hatten die Stadtwerke den Lieferantenrahmenvertrag mit dem Discount-Anbieter gekündigt und die Kunden in die Ersatzversorgung übernommen. Dies ist im Energiewirtschaftsgesetz so geregelt. Ehemalige Teldafax-Kunden haben nun die Möglichkeit, sich sofort für einen günstigeren Tarif, zum Beispiel HalternStrom oder HalternGas, zu entscheiden.

Den Lieferantenrahmenvertrag haben die Stadtwerke gekündigt, weil Teldafax seit Monaten keine Durchleitungsgebühren mehr bezahlt hat. „Das Unternehmen hat weder auf Mahnungen noch auf die Drohung reagiert, den Netzzugang zu sperren“, erklärte Dirk Schneider, Abteilungsleiter Netzbetrieb bei den Stadtwerken. Teldafax schuldet den Stadtwerken noch einen fünfstelligen Betrag. Diesen im Rahmen des Insolvenzverfahrens einzutreiben, dürfte angesichts der hohen Verschuldung des Unternehmens schwierig werden. Auch viele Kunden, die Vorauszahlungen an Teldafax geleistet haben, müssen befürchten, leer auszugehen.

Befürchtungen, dass die Pleite des Discount-Anbieters ein Rückschlag für den Wettbewerb auf dem Energiesektor sei, teilt Diekmann nicht. Er sieht darin eher eine Bereinigung des Wettbewerbs, weil es jetzt ein schwarzes Schaf weniger gebe. Angesichts der Teldfax-Pleite rät der Stadtwerke-Geschäftsführer allen Verbrauchern, sich die Konditionen der Angebote genau anzuschauen. Oft seien die Fallen eines Vertrages im Kleingedruckten versteckt. „Wenn man alle Faktoren berücksichtigt, brauchen sich die Stadtwerke Haltern im Wettbewerb nicht zu verstecken“, ist Diekmann überzeugt.