Vom Gerüstbauer zum Streichholz-Künstler

Wilhelm Ohliger beim Gestalten eines neuen Leuchtturms
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Windrad, Leuchtturm, Segelschiff, Oldtimer, Uhr – egal was, aus Streichhölzern entwirft Wilhelm Ohliger einzigartige Kunstwerke. Der gelernte Gerüstbauer lebt im siebten Jahr im Lühlerheim und gestaltet Auftragsarbeiten für die Bewohner und Angestellten der sozialen Einrichtung in Schermbeck sowie Geschenke für seine Familie.

Schon als Kind hat Ohliger gern gebastelt und dieses Hobby stetig weiter entwickelt. „Ich kann alles brauchen“, sagt er. „Ich bastele mit Streichhölzern, für einige Teile brauche ich aber auch Pappe oder Holz. Einige Formen gehen nicht mit Streichhölzern. Und um die Leuchttürme leuchten zu lassen, setze ich Batterien ein. Damit die Windräder sich drehen, baue ich Motoren aus alten Videorekordern ein. Die laufen schön langsam.“

Aber am liebsten macht er Uhren. Und die gestaltet er mit Vereinslogos der Fußballbundesligisten. „Für mich hat er eine Uhr in schwarz-gelb gemacht, Dortmund eben“, schwärmt Marion Kell, Ohligers Bezugspflegerin im Lühlerheim. „Wir alle bringen ihm Utensilien mit, die er brauchen kann: aussortierte Lichterketten, Acrylfarbe, Modellbau-Bäume oder kleine Kunststoff-Tiere für seine Landschaften. Vom Haus hat er fünf Kilo Streichhölzer gespendet bekommen.“ Das sind circa 20.000 Stück. Rund 1.600 Streichhölzer braucht Ohliger beispielsweise für einen Leuchtturm. Bevor er diese zusammensetzt, bemalt er sie in der benötigten Farbe. „Früher habe ich erst zusammengesetzt und dann die Muster gemalt. Aber dann wellte sich die Form schon mal. Also streiche ich jedes einzelne Streichholz zuerst an.“

Nur, wenn er Lust hat, widmet er sich seinem filigranen Hobby. „Manchmal werde ich nachts wach und beschäftige mich eine Stunde. An manchen Tagen sitze ich Stunden an meinem Tisch und verliere mich in meiner Arbeit.“

Seine Ideen bekommt er meistens unterwegs, beim Stadtbummel oder Spazierenfahren. Sein Handy hat er immer dabei, macht Fotos und entwirft danach seine Kunstwerke. Mehr braucht er als Vorlage nicht. Das erste Windrad machte er, nachdem eins in der Nähe aufgebaut wurde. „Das musste ich einfach nachbauen.“

Autor:

Denise Brücker aus Hamminkeln

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