Hattingen: Fantastisches Konzert der „Band der Herzen“

Eng, Schweiß treibend, laut, aber genial: Der Auftritt der „Band der Herzen“ im Keller des CVJM an der Augustastraße dauerte rund zweieinhalb Stunden und keine Sekunde davon war Langeweile.   Foto: Groß
  • Eng, Schweiß treibend, laut, aber genial: Der Auftritt der „Band der Herzen“ im Keller des CVJM an der Augustastraße dauerte rund zweieinhalb Stunden und keine Sekunde davon war Langeweile. Foto: Groß
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Man nehme eine Prise Heavy Metal, etwas deutschen Schlager, einen Hauch Disco-Musik und einen gehörigen Schlag Pop-Musik, mische dieses alles gut durch, würze das mit fünf hervorragenden Musikern, launigen Moderationen, zwei Tänzerinnen und einem aus dem Fernsehen bekannten Gaststar namens „Donna Wetta“ und fertig ist ein Auftritt der „Band der Herzen“, der sich in einem ausdrucksstarken „fantastisch“ zusammenfassen lässt.

2724 Tagen nach ihrem letzten gemeinsamen Auftritt enterten der Schlagergott, El Chefe, Julio Casselez, El Bassfredo, Sir Riös und Kanallathomalla „innerlich gereift und äußerlich verkommen“ wieder die Bühne. Den Grund dafür, wenn es überhaupt einen solchen brauchte, gab es in der großartigen Einspielung vor dem Auftritt:
„Mit 200 Ruhepuls und einem Blutdruck von 180 zu 30 ging‘s nicht mehr weiter! Sie wollten nicht zurück auf die Bühne, aber sie müssen. Mit einem BMI von über 40 steht für jeden einzelnen das Leben auf dem Spiel. Fitnessguru Detlef D! Soost hat deshalb dieses Comeback-Fitness-Programm für die abgehalfterten Musiker entwickelt. Bier, Bühne und Bewegung!“

Publikum ging von Anfang an mit

Als sie dann in dunkle Adidas-Trainingsanzüge gewandet einzeln die Bühne betraten, der Schlagergott seinem Rang gebührend noch zusätzlich mit einem roten Umhang versehen, da kochte das Publikum sofort über im rappelvollen CVJM-Keller. Und das lag nicht an den gefühlten 80 Grad Raumtemperatur und 99 Prozent Luftfeuchtigkeit allein. Vom ersten Moment an gab die „Band der Herzen“ buchstäblich alles und die Gäste dankten es damit, dass bereits nach zehn Sekunden die ersten Arme nach oben flogen und die allgemeine Begeisterung erst gut zweieinhalb Stunden später abebbte, als ein völlig entkräfteter Philipp „Schlagergott“ Kersting – mittlerweile längst im schneeweißen Bademantel zur Zugabe auf der Bühne – selbige mit seinen Freunden wieder verließ.
Damit ging ein Konzertereignis zu Ende, das schon jetzt zu den Höhepunkten des Jahres gehören dürfte. Wer nicht dabei war, kann sich zurecht ärgern – sich aber ebenfalls mit allen anderen freuen aufs Altstadtfest. Denn dort soll es ein Wiedersehen mit der „Band der Herzen“ geben, so sagte Philipp Kersting zum STADTSPIEGEL.

Disco-Fox und Vorband stören

Ärgerlich waren an diesem Abend im CVJM nur zwei Punkte: Dass trotz der drangvollen Enge unbedingt einige Pärchen zeigen mussten, dass sie in der Tanzschule Disco-Fox gelernt hatten. Den praktizierten sie exzessiv, ohne auf die Körperteile wie Füße, Arme oder Leiber der anderen Umstehenden Rücksicht zu nehmen. Und weil sie sich auf diese Weise gerade nach vorne durchs Publikum buchstäblich „gekämpft“ hatten, blieben sie in ihren Tanzpausen auch gleich dort und versperrten mit ihrer Körpergröße von knapp zwei Metern den hinter ihnen Stehenden auch gleich noch die Sicht auf die sehr niedrige CVJM-Bühne und die beiden von der Band engagierten ansehnlichen Tänzerinnen auf der Bühne.
Punkt zwei war die Vorband, deren Name hier noch einmal ausdrücklich erwähnt werden soll, um sich selbst und andere künftig vor selbiger zu schützen: „Longuste und die Krustentiere“. Die instrumentalen Nicht-Könner, deren Mut, damit vor Publikum aufzutreten, einzig bemerkenswert ist, schrammten mit ihren vielleicht lustig oder originell gemeinten Texten nicht nur meilenweit am guten Geschmack vorbei, sondern dazwischen lagen ganze Galaxien. Mögen sie ein Einsehen haben und die Menschheit künftig mit ihren Darbietungen verschonen.

Weitere Fotos vom Auftritt gibt es HIER!

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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