Wenn Kinder mehrsprachig aufwachsen

Viele Sprachen zu sprechen wird immer wichtiger.  Foto: Pielorz
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In der Elternreihe „Hattingen hat interessierte Eltern“, die vom STADTSPIEGEL begleitet wird und in Kooperation mit der Volkshochschule stattfindet, geht es Mittwoch, 17. Februar, 19 bis 20.30 Uhr, Altes Rathaus, um das Thema Mehrsprachigkeit und wie Kinder mit mehreren Sprachen aufwachsen.
Noch in den sechziger Jahren herrschte die Meinung vor, Kinder von Geburt an mehrsprachig aufwachsen zu lassen, könne sie überfordern. Heute sieht man das anders. Kinder, die mit Eltern aus unterschiedlichen Sprachkulturen aufwachsen, lernen oft beide Sprachen. Abhängig ist dies allerdings von vielen Umständen: Beispielsweise, wie oft mit dem Kind in welcher Sprache gesprochen wird. Gibt es eine Hauptsprache? Vermischt das Kind die beiden Sprachen miteinander?
Das Thema ist gerade im Rahmen der aktuellen Flüchtlingsproblematik besonders interessant. Viele Kinder kommen mit geringen oder gar keinen Deutschkenntnissen in den Kindergarten oder die Schule und wachsen dann zweisprachig auf. Spannend ist die Frage, wie man darauf reagieren soll und kann man die Sprachen entsprechend fördern?
Amerikanische Forschungen haben allerdings ergeben, dass bilingual aufwachsende Kinder zunächst in den Sprachen ein Defizit in Wortschatz und Grammatik haben. Mit zunehmendem Alter holen sie dieses Defizit aber auf. Neben dem zweisprachigen Aufwachsen wird zunehmend der Aufenthalt im Ausland wichtig. Auch hier gibt es zahlreiche Beispiele. So berichteten wir beispielsweise über den Auslandsaufenthalt der Hattinger Realschülerin Eve Niemann, die für fast ein Jahr nach Chile ging. Sie konnte kein Spanisch, als sie Hattingen verließ. Aber in Chile lernte sie nicht nur die Sprache relativ schnell, sondern – nach eigenem Bekunden – träumte sie später sogar auf Spanisch. Und hatte später in Hattingen schon Schwierigkeiten, sich wieder ins Deutsche zu träumen…
Die verschiedenen Themen der Mehrsprachigkeit, ihre Vorteile und vielleicht auch die Probleme, sollen an diesem Abend erörtert werden von Vertretern der IFAK, des Vereines für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe und Migrationsarbeit in Hattingen. Die Sozialarbeiterinnen Makbule Issa-Sönmez und Oxana Haffner begleiten durch den Abend.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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