FC Iserlohn: Wird es eine Saison mit Happy End?

Auch wenn man beim FC Iserlohn schnell auf die Euphorie-Bremse tritt, aber dem FC ist in der am Sonntag beginnenden Westfalenliga-Saison einiges zuzutrauen.
Der Kader hat Potenzial, die Mannschaft kann ganz oben mitspielen, darf aber nicht wie in der vergangenen Rückserie vom Verletzungspech heimgesucht werden.

Mit gezielten Transfers ist es dem FC gelungen, mehr Qualität in die junge Mannschaft zu bringen, die in der Vorsaison angedeutet hat, dass sie ohnehin noch Potenzial zur Weiterentwicklung besitzt. Außerdem hat den Verein kein Leistungsträger verlassen. Einzige Schwachstelle könnte die Abwehr der Iserlohner sein. Apropos Verletzungspech, den ersten Rückschlag muss das Team von Trainer Christian Hampel schon verzeichnen. Sascha Ernst hat sich im FIN-Cup Spiel gegen Borussia Dröschede einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt mehrere Monate aus.

Stabilität für den Abwehrverbund

Im Tor haben die Iserlohner bereits in der zurückliegenden Winterpause mit Daniel Dreesen (zuletzt Lüner SV) eine neue Nummer 1 installiert. Hinter der Abwehr steht indes noch ein Fragezeichen. Während sich die Hintermannschaft gerade in der Rückrunde viel zu viele überflüssige Fehler leistete, hoffen die Verantwortlichen, jetzt mit Malte Weusthof (hat Regionalliga-Erfahrung) jemanden gefunden zu haben, der Stabilität in den Abwehrverbund bringen kann. Im Mittelfeld gilt in erster Linie Denis Rödel als Verstärkung. Während im Sturm zum einen Lukas Lenz, der im Vorjahr noch in der Regionalliga auf Torejagd ging (SG Wattenscheid), ein echter Zugewinn ist, ist eigentlich auch Vicenco Burgio wie ein Neuzugang zu betrachten. Der Torjäger hat fast die gesamte letzte Saison verletzungsbedingt gefehlt. Die Vorbereitung läuft für ihn wieder vielversprechend.

Die Stärke liegt im Angriff

Daher kann auch Kingsley Nweke auf seine eigentliche Position im offensiven Mittelfeld zurückrutschen, wo er dem FC wesentlich mehr Impulse verleihen kann als auf der Stürmer-Position, die er notgedrungen einnehmen musste. Apropos Mittelfeld: Auch die Neuzugänge Ayoup Alaiz, Raphael Gräßer, Malte Weusthoff und Max Borchmann haben sich in jüngster Vergangenheit im Amateurfußball einen Namen gemacht. „Wir haben richtig gute Jungs dazubekommen. Borchmann zum Beispiel hat einen sehr guten linken Fuß und kommt immer besser ins Team, Gräßer ist flexibel einsetzbar. Weusthoff wird uns in der Abwehr die notwendige Stabilität geben“, gibt der neue Sportliche Leiter des FC Iserlohn, Uli Sauerborn, einen Einblick in das neue Team. „Wir können mit dem Kader viel bewegen“, freut sich Sauerborn, ohne dabei Druck aufbauen zu wollen.

Überheblichkeit ist fehl am Platz

Das Team von Trainer Christian Hampel darf allerdings keineswegs zu siegessicher sein. Das fast schon überhebliche Auftreten im Halbfinale des FIN-Cups gegen den Bezirksligisten (!) SSV Kalthof, der daraufhin verdient gewann, ist hoffentlich ein mahnender Einzelfall in dieser Serie.
„Insgesamt haben wir viel ausprobiert und sind im Training eine hohe Belastung gegangen. Wir haben viele Eindrücke gesammelt und natürlich festgestellt, dass sich die neuen Leute erst noch finden müssen. Logischerweise sind einige Automatismen daher noch nicht da, aber ich bin sehr guter Dinge, dass zum Saisonstart alles klappt“, fasst Uli Sauerborn die Saisonvorbereitung zusammen.
Gleich am ersten Spieltag bekommt es der FC am Sonntag, 15 Uhr, mit dem TSV Marl-Hüls zu tun. Der Revierclub hat zu Recht den Aufstieg als Saisonziel ausgegeben, Iserlohn muss also gleich zu Beginn eine Topleistung abrufen.
Dass mit dem TSV nicht gut Kirschen zu essen ist, zeigte sich auch neben dem Platz. Dem Wunsch des FC, die Auftaktpartie auf Freitag- oder Samstagabend vorzuziehen, wurde nicht entsprochen. Zum weiteren Favoritenkreis in der Westfalenliga dürfte auch einmal mehr der FC Kaan Marienborn zählen.
Zu den Zielen des FC Iserlohn sagt Uli Sauerborn: „In dieser Liga kann man über eine Entwicklung zu höheren Zielen, das hat uns der ASC Dortmund vorgemacht“, zieht Sauerborn Vergleiche zum letztjährigen Aufsteiger, der kontinuierlich an sich gearbeitet hat. „Diese Entwicklung dauert aber immer ein, zwei, drei Jahre. Man kann nichts erzwingen.“

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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