Gemeinsam etwas bewegen - Dorfcafé mit Ehrenamtspreis des Kreises Wesel ausgezeichnet

Das Dorfcafé: Ein Haus der Begegnung und des Miteinanders.

„Gut älter werden in Hoerstgen“ - unter diesem Motto hatte die evangelische Kirchengemeinde alle Bürger des Kamp-Lintforter Vorortes zu einer Zukunftswerkstatt eingeladen.

Kamp-Lintfort. „Was kann man tun, um das Wohnen in unserem Dorf attraktiver zu machen?“ – so fragten sich zahlreiche Bürger, die der Einladung zu der Zukunftswerkstatt gefolgt waren. Schnell kristallisierte sich der Wunsch nach einer Begegnungsstätte im Dorf heraus, wo man sich zwanglos bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen treffen kann, wo Jung und Alt sich begegnen, wo man sich austauschen und so das Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Dorfes fördern kann.

Gemeinsam statt einsam

Damit verbunden war der Gedanke, eine solche Begegnungsstätte mit kleinen Kulturevents zu verknüpfen. So war die Idee des Dorfcafés geboren und ein Arbeitskreis von sechs engagierten Bürgern aus Hoerstgen nahm seine Arbeit auf.
Bei der Suche nach geeigneten Räumen für das Dorfcafé wurde man schnell fündig. Die Freie evangelische Gemeinde, bereits seit 150 Jahren in Hoerstgen zu Hause, hatte Ende 2004 an zentraler Lage am Ortseingang ein um 1900 gebautes Wohn- und Geschäftshaus gekauft und nutzt dies seitdem als ihr „Haus der Gemeinde“.
Neben der Einrichtung verschiedener Gruppenräume hatte man die Räumlichkeiten im Erdgeschoß - dort, wo früher die Hoerstgener bei „Tante Erna“ einkaufen gingen - zu einem Gemeindecafé umgestaltet. Als die Frage aufkam: „Können wir Euer Gemeindecafé nicht auch für das Dorfcafé nutzen?“ zögerten die Verantwortlichen der Gemeinde daher nicht lange und stellten die Räume sehr gerne für das Dorfcafé zur Verfügung.
Auch das „Personal“ war schnell gefunden. Der Arbeitskreis startete bei allen im Dorf bestehenden Gruppen – von den Kirchengemeinden über die Feuerwehr bis zu den Landfrauen und den Eltern der Hoerstgener Tanzkinder – einen Aufruf und innerhalb kurzer Zeit fanden sich über 50 Hoerstgener Bürger, die sich bereit erklärten, entweder im Café zu helfen, Kaffee zu kochen und Kuchen zu backen oder auch zu bedienen. „Ohne das große ehrenamtliche Engagement der vielen Helfer wäre dies alles nicht möglich“, erklärt Paul-Gerhard Buyken, der Sprecher des Arbeitskreises Dorfcafé.

Ohne Ehrenämtler geht es nicht

„Meine Mitarbeiterliste umfasst über 20 Personen, die mindestens einmal im Vierteljahr im Café bedienen, und auf meiner Kuchenliste stehen sogar fast 50 Namen. Dabei werden die Kuchen in der Regel gespendet und aus dem Erlös können wir dann die Kulturabende finanzieren. Das Schöne ist, dass das Dorfcafé nicht eine Sache Einzelner ist, sondern dass sich hier Leute aus allen Gruppen zusammenfinden, um gemeinsam etwas für unser Dorf zu bewegen.“
Am Beispiel des Hoerstgener Dorfcafés zeigt sich somit, dass man mit ehrenamtlichem Engagement viel bewegen kann. Dieses Engagement wurde nun mit der Verleihung des Ehrenamtspreises des Kreises Wesel in der Niederrheinhalle durch Landrat Dr. Müller gewürdigt und anerkannt.

Autor:

Regina Katharina Schmitz aus Dinslaken

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