PIRATEN Landtag NRW || Der Freifunk Ausbau in NRW darf nicht ins Stocken geraten – offener Brief an den Minister

Quo Vadis Freifunk NRW? | Foto: — geralt / Piratenfraktion Landtag NRW —
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Veröffentlicht von Lukas Lamla und Jens Ofiera

Im Juni 2015, also vor fast einem Jahr, hat der Landtag in NRW einen Antrag beschlossen, der die Freifunkbewegung nachhaltig stützen sollte
(Rede und Antrag).

Eine der wichtigsten Forderungen ist der Zugang zu den Dachflächen der Gebäude des Landes NRW.
Diese Dachflächen der meist hohen Gebäude sind ein unerlässlicher Baustein bei dem Ausbau der Freifunkinfrastruktur.

Leider ist bisher noch nicht viel passiert.

Weder gibt es eine Veröffentlichung der Geokoordinaten der in Frage kommenden Gebäude, noch gibt es die Möglichkeit für die Freifunk Communities die vorhandenen Dachflächen zu erschließen.

Dazu habe ich gerade an Herrn Minister Lersch-Mense (Anm. d. Verf.: Franz-Josef Lersch-Mense ist seit Oktober 2015 Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen) folgenden Brief verfasst:

Herr Minister Lersch-Mense
Staatskanzlei des Landes
Nordrhein-Westfalen
Stadttor 1
40219 Düsseldorf

Der Freifunkausbau darf nicht ins Stocken geraten

Sehr geehrter Herr Minister Lersch-Mense,

am 25.6.2015 beschloss der Landtag Nordrhein-Westfalen mit breiter Mehrheit den Antrag: „Freifunk in Nordrhein-Westfalen: Bürgernetze ausbauen und weiter stärken!“ (Drucksache 16/8970).

Ein Freifunk-Antrag mit solch einem Umfang war ein Novum in einem Landesparlament und bietet dem Land NRW die Möglichkeit, diese noch junge Bewegung nachhaltig zu stärken. Zwischenzeitlich folgten auch andere Landesparlamente dem Beispiel NRW.

Im Forderungsteil 3. des Antrags heißt es: „Der Landtag fordert die Landesregierung vor diesem Hintergrund auf die Voraussetzungen für die Nutzung der Liegenschaften des Landes zur Aufstellung von Freifunk Routern zu schaffen.“

Diese Forderung ist ein elementar wichtiger Teil für den Ausbau einer Freifunkinfrastruktur. Erst durch den Zugang zu hohen Standorten wie Dächern wird es den Freifunk Communities vor Ort möglich sein, einzelne lokale Standorte miteinander zu verbinden und so eine dezentrale Netzwerkinfrastruktur aufzubauen. Durch solche Punkt-zu-Punkt Verbindungen ist es möglich, auch höhere Datenraten über weite Entfernungen zu erreichen und das Freifunknetz nachhaltig auszubauen. Sie sind unerlässlich für ein dezentrales WLAN-Meshnetzwerk.

Der Bedarf an diesen hohen Standorten ist groß und so bekomme ich wöchentlich Anfragen aus einzelnen Freifunk-Communities und -Vereinen mit dem Wunsch nach mehr Informationen zu den Dachstandorten der Liegenschaften des Landes NRW.
Oft scheut man sogar den weiteren Ausbau und die Investition in teure Richtfunk-Hardware, bevor man einen Überblick über die möglichen Dachstandorte bekommen hat. So gerät der Freifunk-Ausbau unnötig ins Stocken.

Sehr geehrter Herr Minister, ich hoffe Ihnen die Notwendigkeit der Umsetzung der 3. Forderung des Freifunk-Antrags 16/9870 näher gebracht zu haben. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie sich persönlich dafür einsetzen würden, dass die Freifunk-Communities in NRW schon bald die Dachflächen der Liegenschaften des Landes NRW nutzen können.

Hierfür sind auch die Geokoordinaten der Liegenschaften unerlässlich. Gerne möchte ich von Ihnen erfahren, in welchem Zeitraum wir mit Diesen rechnen können? Aufgrund der vielen Anfragen aus den einzelnen Communities erlaube ich mir mein Schreiben an Sie zu veröffentlichen und würde es auch gerne mit ihrer Antwort tun.

Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Bemühungen.

Mit freundlichen Grüßen

Lukas Lamla

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Autor:

Reiner W. Dzuba aus Lünen

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