Wenn Oma eine Dose ist: 8. Impro-Theater-Marathon "222 Minuten"

Bei der achten Auflage des Improviastions-Theater-Marathons "222 Minuten" teilten Menschen mit und ohne Handicap ihre gemeinsame Leidenschaft am improvisierten Spiel auf der Bühne.

"Piep, piep piep" ertönt auf der Bühne des Studio des Schlosstheaters. Ein Teilnehmer des Impro-Marathons macht mit diesen Klängen den Auftakt bei der ersten Impro-Szene "Maschine". Ein weiterer setzt daraufhin eine Bewegung in Szene, wiederum jemand anders hat spontan eine ganz andere Idee, bis dann unter Beteiligung von gut einem Dutzend Akteuren eine große Maschine entsteht. "Es gibt verschiedene Spiele, die das ganze rahmen", erzählt Theaterpädagoge Robert Hüttinger.

Manchmal gibt es aber auch Vorgaben, wie bei einer weiteren Spiel-Szene, deren immaginärer Schauplatz eine Psychiatrie ist: Ein Patient, möchte entlassen werden - er ist aber noch nicht symptomfrei! Spannend, was die Akteure aus dieser Regieanweisung im spontanen Spiel entwickeln. Wieder einmal enstehen bei dieser und anderen improvisierten Szenen gelungene Ergebnisse, die allen Beteiligten großen Spaß machen. Spontan auf der Bühne dazu stoßen kann, wer möchte. Es gibt weder Textvorgaben oder ein Drehbuch. Gebrauchsgegenstände werden als Requisiten zweckentfremdet. So kann eine Dose schon mal ein Telefon oder die Urne der Großmutter sein.

"Es ist schön zu sehen, dass es völlig egal ist, wer oder was man ist, wenn man sich darauf einlässt", so Hüttinger. Hüttinger weiter: "Jeder Teilnehmer bringt so viel Fantasie mit!"
Der Impro-Marathon wird zumeist von einem Musiker - häufig vom improviser in resindence - begleitet. Diesmal setzt der Moerser Noah Warwel auf seiner Gitarre und einer Loop-Maschine musikalische Akzente. "Es ist spannend, zu sehen, wie welchen Effekt Musik haben kann und wie man mit Musik Szenen verwandeln kann", schwärmt Robert Hüttinger.