Für jedes Kind einen Wunsch

Die drei Kleinen freuen sich über den schön geschmückten Weihnachtsbaum! | Foto: Heike Cervellera
2Bilder
  • Die drei Kleinen freuen sich über den schön geschmückten Weihnachtsbaum!
  • Foto: Heike Cervellera
  • hochgeladen von Sarah Dickel

Strahlende Kinderaugen, die erwartungsvoll auf die Geschenke unter dem Christbaum schauen. Nur, dass dort keine Geschenke liegen, denn nicht jede Familie hat das Geld für Weihnachtsgeschenke. Damit aber auch diese Kinderaugen zum Strahlen gebracht werden, gibt es die Weihnachtswunschbaum-Aktion.

Weihnachten ohne Geschenke ist wie ein Sommer ohne Sonne. Es fehlt einfach etwas Entscheidendes. Ganz besonders für Kinder. Damit auch Kinder, deren Eltern nicht so viel Geld zur Verfügung haben, an Weihnachten ein Geschenk erhalten, hat der Verein „Klartext für Kinder - Aktiv gegen Kinderarmut“ vor neun Jahren die Weihnachtswunschbaum-Aktion ins Leben gerufen.

An insgesamt zwölf Bäumen in Kamp-Lintfort, Moers und Neukirchen-Vluyn hängen rund 1.500 Wünsche von Kindern. Michael Passon, Geschäftsführer bei Klartext für Kinder: „Eine solche Organisation bekommen wir natürlich nur mit Hilfe von ganz vielen Menschen gestemmt. So suchen die Jugendämter zum Beispiel Wochen vorher infrage kommende Kinder und sorgen dafür, dass die Wunschzettel ausgefüllt werden und pünktlich zurück kommen, um an die Bäume gehängt zu werden.“

Am 19. November fiel der Startschuss: Jeder der möchte, kann sich ab sofort einen Wunschzettel holen, auf dem der Name des Kindes, das Alter und natürlich der Wunsch steht. Bis zum 4. Dezember müssen die Geschenke dann unverpackt wieder am jeweiligen Standort abgegeben werden. Unverpackt? Passon erklärt: „Das hat zwei Gründe: Zum einen haben wir erlebt, dass „falsche“ Geschenke oder altes, schimmeliges Material aus dem Keller verpackt wurden. So nach dem Motto: Reicht ja für ein armes Kind. Zum andern ist das Projekt von A bis Z ein riesiges Gemeinschaftwerk. Es gibt um den 10. Dezember herum in allen drei Stäten große Verpackaktionen, an denen sich beteiligen kann, wer so einen Beitrag leisten möchte.“

Zum ersten Mal steht auch ein Wunschbaum in der ENNI Geschäftsstelle in Moers. Er wurde von sechs eifrigen Kindern aus dem AWO-Kindergarten Eichendorffstraße geschmückt. Nicht nur mit den Wunschzetteln der Kinder aus der Wunschbaum-Aktion, sondern mit vielen selbstgebastelten Werken der eifrigen Helfer.
Wissen die Kinder denn auch, von wem die Wunschzettel sind und warum diese Aktion stattfindet? Selbstverständlich. Der sechsjährige Ianto erklärt mir: „Die Kinder wünschen sich das, weil sie arm sind!“

Vergleich zu St. Martin

Beatrix Reinemer, Erzieherin in dem Kindergarten erklärt mir, dass sie den Kindern anhand eines Vergleichs verdeutlicht haben, wofür die Hilfe benötigt wird: „Wir haben den Kindern erklärt, dass wir jetzt so in etwa wie St. Martin sind und deshalb den ärmeren Kindern helfen. Alle waren sofort mit Feuereifer dabei und haben tollen Weihnachtsbaumschmuck gebastelt.“

Und die Wünsche, die auf den Wunschzetteln stehen, sind bescheiden: Ein Kind wünscht sich ein Malbuch, ein anderes ein Steinchenspiel: „Die Kinder sollten Wünsche ungefähr im Wert von 20 Euro angeben“, so Passon.

Kann es nicht auch passieren, das Karten übrig bleiben oder keine Geschenke zurückkommen?

„In der Regel nicht, wir empfehlen, ab dem 19. November schnell zuzugreifen. Und falls einmal kein Geschenk zurückkommt, springt Klartext ein und besorgt in Zusammenarbeit mit den Jugendämtern das Geschenk. Wie auch immer: kein Kinderwunsch bleibt an Heiligabend unerfüllt. Und in diesen Tagen nicht ganz unwichtig: Es profitieren auch Flüchtlingskinder von der Aktion“, erläutert Passon.
Am Endes des Tages beziehungsweise der Aktion sind damit alle Kinderwünsche erfüllt und dafür gesorgt, dass es eben doch überall strahlende Kinderaugen zum Heiligabend gibt.

Und die Kinderaugen der kleinen Helfer strahlen jetzt schon, denn alle sind sich einig: „Der Baum sieht wunderschön aus!“

Die drei Kleinen freuen sich über den schön geschmückten Weihnachtsbaum! | Foto: Heike Cervellera
Michael Passon, Geschäftsführer von Klartext für Kinder und Stefan Krämer, Geschäftsführer der ENNI Energie & Umwelt Niederrhein GmbH, freuen sich mit den Kindern über den Wunschbaum. | Foto: Heike Cervellera
Autor:

Sarah Dickel aus Moers

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.