Zukunft für Sterkrade

Vorstellung des IHK-Gutachtens zur Perspektive Sterkrades (v.l.): Rolf Junker, Veronika Lühl (stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Essen), Michael Groschek, Jutta Kruft-Lohrengel, Oberbürgermeister Klaus Wehling und Robbie Schlagböhmer. 	           					                                      Foto: Peter Hadasch
  • Vorstellung des IHK-Gutachtens zur Perspektive Sterkrades (v.l.): Rolf Junker, Veronika Lühl (stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Essen), Michael Groschek, Jutta Kruft-Lohrengel, Oberbürgermeister Klaus Wehling und Robbie Schlagböhmer. Foto: Peter Hadasch
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Wohl selten hat die Sterkrader Kaufmannschaft einem Termin so sehr entgegen gefiebert, wie jenem zur Vorstellung des Integrierten Handlungskonzeptes. Gestern wurde es im Café Jahreszeiten vorgestellt.

Eigentlich erhoffte sich die STIG nur eine Antwort auf die Frage, ob es möglich sei, die starre Fußgängerzonen-Regelung zu ändern, durch die Öffnung wieder mehr Leben in die Innenstadt zu bringen. Vorab: Die Chancen stehen gut. Möglichkeiten sind denkbar, wenn vielleicht auch in einem begrenzten Maßstab.
Aber Rolf Junker, Geschäftsführer des Planungsbüros, das das Gutachten erstellt hat, überraschte gleich mit einem ganzen Bündel von Zielen und Leitvorstellungen. Und die gehen weit darüber hinaus, als nur den Verkehr in die Innenstadt zurück zu bringen. Kernaussage: Das Zentrum muss sichtbarer gemacht werden, die vier „Eingänge“ in Sterkrade besser herausgearbeitet werden.
„Jetzt geht die Arbeit los“, freute sich der STIG-Vorsitzender Robbie Schlagböhmer, nachdem er (offiziell) das IHK-Gutachten gehört hatte. Wird es wie gehört umgesetzt, kann Sterkrade auf eine bessere Zukunft hoffen.
Gefühlte zwei bis drei Mal sei er an der Innenstadt vorbei gefahren, verriet Rolf Junker zu Beginn seines Vortrags. Erst dann habe er gemerkt, dass er „von der Überholspur links abbiegen muss”, damit er in die City hereinkommt.

Sterkrader Mängel und Potenziale

„Als Fremder muss man Sterkrade ein bisschen suchen“, meinte er und zählte die Schwächen des Stadtteils auf wie Verkehrsbelastung, mangelnde Anbindung an angrenzende Quartiere, geringe Aufenthaltsqualität, fehlende Atmosphäre und fehlendes Grün und Grünflächen.
Erfreulicher war da von den Sterkrader Potenzialen zu hören. „Die City macht einen lebendigen Gesamteindruck. die Stellplatzsituation ist gut, ebenso das Wohnraumangebot sowie die ÖPNV-Anbindung“, so Junker. Und: „Der Wochenmarkt ist ein Riesenpfund für Sterkrade“.

Fußgängerzone ein Stück zurücknehmen

Seine Vorschläge gehen dahin, das Wohnen im Zentrum deutlich aufzuwerten. Die Wohnumfeldqualität müsse auf ein deutlich höheres Niveau gehoben werden. Um das Geschäftszentrum zu stärken, sei es erforderlich, die Ausdehnung der Fußgängerzone „ein Stück weit“ zurückzunehmen.
Ein weiterer Rat: Die Gesundheitsangebote (zwei Krankenhäuser im City-Bereich) sollen gestärkt, verknüpft und stärker im Stadtbild präsent gemacht werden.
NRW-Minister Michael Groschek zeigte sich beeindruckt von der Fülle an Ideen, die vorgestellt wurden, vor allem von den Umsetzungsmöglichkeiten. „Hier wurden keine Wolkenkuckucksheime vorgestellte, sondern praktikable Vorschläge gemacht“, sagte er. Die anstehenden Änderungn müssten aber unbedingt durch eine umfassende Bürgerbeteiligung legitimiert werden. Dann sei er optimistisch: „Sterkrade kann zu einem Symbol werden, wie Städte, die jetzt zu große Fußgängerzonen haben, wiederbelebt werden“.
Die Gretchenfrage: Muss Oberhausen damit rechnen, die damaligen Fördermittel für die Fußgängerzone zurückzahlen? Bekanntermaßen läuft die Förderbindung noch bis 2021. Die Entscheidung treffe die Bezirksregierung in Düsseldorf, aber die Chancen sind - nach seiner Auffassung - in allen Punkten gegeben.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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