Einzelzimmer in Altenheimen oder??

Diese Forderung können nur Angehörige und Politiker aufstellen. Der Vereinsamung wird damit Vorschub geleistet. Aus eigener Erfahrung als Leiter einer Stiftung kann gesagt werden. Doppelzimmer-haben gerade heute nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht Ihre soziale Berechtigung. Gegenseitige Hilfe und Rücksichtnahme ist ein Gut an sich. Ansprache nur durch den Fernseher kann nicht gewollt sein.

Gute Pflege findet vor Ort, in den Kommunen statt. Neben den Heimträgern kommt den Kommunen eine Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, den oftmals mühevollen Alltag der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen einfacher zu bewältigen. Dazu gehört u.a. eine gute Beratung über örtliche Betreuungs- und Hilfsangebote, altersgerechte Wohnungen und ein ausgebauter öffentlicher Nahverkehr.

Der nordrhein-westfälische Landtag hat eine Reform des Landes-Pflegerechts verabschiedet. Das Parlament verabschiedete das Gesetz einstimmig - bei einzelnen Enthaltungen von Piraten-Abgeordneten. Der ganze Titel lautet:

Gesetz zur Entwicklung und Stärkung einer demographiefesten, teilhabeorientierten Infrastruktur und zur Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität von Wohn- und Betreuungsangeboten für ältere Menschen, pflegebedürftige Menschen, Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen (GEPA NRW)

Politisch wird verlautbart: Als erstes Bundesland schiebe NRW auch solchen Pflegeheimbetreibern "ganz klar einen Riegel vor", die alte Menschen als Renditeobjekt betrachteten. Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) sprach von einem "Meilenstein" auf dem Weg zu mehr Lebensqualität für ältere und pflegebedürftige Menschen sowie deren Angehörige. Das GEPA NRW verfolgt das Ziel "ambulant vor stationär" in Nordrhein-Westfalen.

– Dies ist nicht neu, so steht es bereits seit 1995 im Sozialgesetzbuch XI (SGB XI). Der Hauptsatz des Gesetzes heißt: es kann nur so viel ausgegeben werden, wie eingenommen wird. Das Gesetz wurde 1995 in Kraft gesetzt, als der geringste Bedarf durch Kriegstote (die Männer waren im Weltkrieg geblieben) zu verzeichnen war. Die heutige Demographie war bekannt. Die im Gesetz verankerte Bedarfssteuerung für stationäre Plätze durch die Kommunen wird als das technische Kernstück dieses Gesetzes gepriesen. Bisher wurde das SGB XI weder von den Pflegekassen noch von den meisten Kommunen erforderlich umgesetzt, dies ist nur ein weiterer Apell. Eine Pflegekonferenz mit entsprechender Planung und Koordination in der Stadt Oberhausen ist dem Verfasser nicht bekannt.

Im Gesetz wird die Forderung des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) gegenüber Bund, Länder und Kommunen aufgenommen, die Rahmenbedingungen für die Umsetzung alternativer Wohnangebote rechtlich und strukturell zu verbessern. Dies bedeutet keine bessere Pflege.

Um den unterschiedlichen Wohnwünschen älterer Menschen gerecht zu werden, wurde in den vergangenen Jahren das Angebot an alternativen Wohnformen immer mehr ausgebaut. Bundesweit leben bisher jedoch nur circa zwei bis drei Prozent der über 65-Jährigen in Altenwohnungen, Senioren-WGs, Mehrgenerationenwohnprojekten oder ambulant betreuten Pflegewohngemeinschaften.
Dies bedeutet keine bessere Pflege. Ob die Kaltmiete preiswerter wird?
"Der Bedarf an alternativen Wohnformen wird in Zukunft steigen", erklärt Jürgen Gohde, Vorstandsvorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA). "Die Hoffnung, dass durch das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG) in nennenswertem Umfang ambulant betreute Pflegewohngemeinschaften entstehen würden, hat sich nicht bestätigt. - Der Wunsch muss sich auch für die Betroffenen rechnen -
Ob durch das neue Landesgesetz eine Änderung, weg von stationären Einrichtung eintritt, darf bezweifelt werden.
Wird wirklich an die Pflegebedürftigen gedacht.
Solange das System nicht geändert wird, das Sachleistungen durch Pflegeanbieter besser entlohnt werden (müssen) als eigene Pflege, wird sich nichts ändern.

Österreich geht einen anderen Weg, es gibt 5 Pflegestufen, das Geld wird an den Betroffenen direkt ausgezahlt, er hat den Anspruch, er bestimmt seine Bedürfnisse und kauft entsprechend ein. Über eine Einrichtung oder direkt.

Pflegekräfte kosten Geld.
Für eine Rundumbetreuung bedarf es 6 Vollzeitkräfte.
12 € x 1.500 Stunden x 6 = 108.000 € im Jahr zuzüglich Sozialversicherung (Kranken- und Rentenversicherung) geteilt durch wie viel .....Bewohner, geteilt durch 12 Monate, ergibt den notwendigen Pflegeanteil des Einzelnen.
Hinzu kommen die Haushaltskräfte, wird’s billiger?

Das liebe Geld !! Wo bleibt das Wohlbefinden.
Die Kultur kann nicht verordnet, sie muss gelebt werden.
Zur Erinnerung: Für EDV und das geliebte Auto wird freiwillig das Mehrfache an Stundenlohn ausgegeben.

Autor:

Siegfried Räbiger aus Oberhausen

Webseite von Siegfried Räbiger
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