1. Wochen-Anzeiger Talk packt Topthemen an

„Hier wurde wenigstens mal was angepackt“, kommentierte Hans-Werner Ehrenberg die Baumaßnahme in Hachen.
  • „Hier wurde wenigstens mal was angepackt“, kommentierte Hans-Werner Ehrenberg die Baumaßnahme in Hachen.
  • hochgeladen von Diana Ranke

Kontrovers diskutiert wurde beim 1. Wochen-Anzeiger Talk im Café der Bäckerei Junker in Hachen - schließlich ging es um aktuelle Themen, die alle angehen.

Nach der Diskussion ums Thema Einkaufen in Sundern (s. 1. Artikel zum WA-Talk) ging es um die Baustelle in Hachen. Wäre ein sanfterer Straßenbau möglich gewesen, um die Einzelhändler zu schonen?, brachte Moderator Peter Benedickt es direkt auf den Punkt - schließlich hatten viele Geschäftsleute über massive Umsatzeinbußen geklagt. „Wir reden hier über eine Strecke von 1,2 km Länge und ein Bauvolumen von 2,6 Mio. Euro. Das geht - bei allem Verständnis - nicht über Nacht“, erklärte Bürgermeister Detlef Lins. Man habe zugegebenermaßen etwas chaotisch gestartet, den zweiten Teil aber gut bewältigt. Daher werde man sogar einige Wochen früher fertig als geplant. Einbußen bei den Geschäftsleuten ließen sich kaum verhindern, so Lins, aber „ich freue mich, dass alle noch den Schlüssel umdrehen und keiner pleite gegangen ist wegen der Baumaßnahme.“ Diese bedeute eine klare Aufwertung für den Ortsteil.
Auch Hans-Werner Ehrenberg (FDP) schloss sich an, dass es „ganz gut gelaufen“ sei. „Hier hat man wenigstens mal etwas angepackt.“
Jürgen ter Braak (SPD) hingegen räumte ein, dass man zwar jetzt gut ausgebaute Straßen und Parkplätze in Hachen habe, „aber keine Geschäfte mehr.“ Die Frage sei, wie man hier eine Balance herstellen können. „Im Norden Hachens gibt es ein neues Wohngebiet, dem fast jegliche Infrastruktur fehlt“, nannte er ein Beispiel.
Stadtmanager Franz Josef Rogoll machte deutlich, dass es schwierig sei, punktuell etwas für Hachen zu machen. „Wir haben eine großstädtische Sicht“, erklärte er. Das Stadtmarketing bestehe aus einem kleinen Team, dass sehr viele Veranstaltungen durchführe - u.a. auch große Events wie Mega-Sports oder das Sorpeseefest - und darüber hinaus die Stadt Sundern auf vielen Messen sowie auf Stadtfesten u.a. im Ruhrgebiet präsentiere. Rogoll gab zu bedenken, dass die Zeiten sich ändern. Als ein Beispiel nannte er den Rückgang der Dorfkneipen. „Wir regen uns alle auf, dass es keine Dorfkneipen mehr gibt. Die Frage ist doch, warum gibt es sie nicht mehr? Weil keiner mehr hinging!“ Man müsse auf Veränderungen eingehen. „Wir alle werden älter und außerdem mobiler - das bedeutet, dass andere, neue Angebote geschaffen werden müssen.“
„Wir haben die Diskussion um die Baumaßnahme in Hachen sehr intensiv geführt“, so Ortsvorsteherin Sigrid Stübecke. „Ich denke, es war die richtige Entscheidung - bei allen Beeinträchtigungen und allem Verständnis für die Geschäftsleute.“ Sie verwies zudem auf die Sauerland-Klinik. „Die Rollstuhlfahrer trauten sich gar nicht mehr in den Ort, weil wild und chaotisch geparkt wurde. Jetzt ist das wieder möglich, weil neue Parkplätze da sind.“ Auch Frauen mit Kinderwagen könnten sich jetzt wieder freier und sicherer bewegen. „Wir müssen künftig noch viel gesamtstädtischer Denken“, mahnte Franz Josef Rogoll, „und gleichzeitig Akzente setzen“.
Fazit von Moderator Peter Benedickt: Der Straßenbau ist ein Pfund für die Zukunft. Im Ortskern tut sich einiges, ohne dass die Ortsteile vergessen werden. Weiteres Topthema des 1. WA-Talks: Der Energiehof Röhrtal. Mehr dazu in Kürze.

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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