Ferienpark Sorpesee: Viele Zweifel ausgeräumt

„Wir wollen Unsicherheiten wegnehmen“, erklärte Wim Egging gleich zu Beginn.
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„Der Vortrag war erhellend und auch erlösend“ - dieser Meinung schlossen sich nach der Ratssitzung viele an. Die Investorenvertreter hatten in der rund zweieinhalbstündigen Sitzung Fragen rund um den Ferienpark Sorpesee beantwortet und damit vor allem eines erreicht: Glaubwürdigkeit.

Vor allem die unklaren Geschäftsbeziehungen zwischen Wim Egging, Gerard Joosten, Don van Scheijk und Klaas Bruins Slot hatten immer wieder Raum für Unsicherheiten und Spekulationen gegeben. „Wir arbeiten miteinander, aber immer in verschiedenen Rollen“, erklärte van Scheijk. Für die Präsentation sei man „ein bisschen früh“, doch nach der Fertigstellung des Projekts „Eifeler Tor“ in Heimbach können man nun konzentriert an den Plänen für Amecke arbeiten. „Dormio“ sei Produktentwickler, Betreiber und Vermieter. Zielsetzung sei ein „ästhetisch vertretbarer Entwurf mit Gebäuden, die sich in die Region einfügen“, so van Scheijk. Da man festgestellt habe, dass einige Partner nur vermieten, aber nichts investieren, übernehme man immer öfter wie in Amecke auch die Vermietung. Für den Bau ist Ballast Nedam verantwortlich. Eine Beteiligung heimischer Unternehmen ist vorgesehen. „Wir Niederländer kennen keine Berge und sind froh, dass wir die Kenntnisse in der Region nutzen können“, erklärte Klaas Bruins Slot.

Und auch die Befürchtungen vieler Amecker in Sachen Leerstand konnten aus dem Weg geräumt werden. Vorrangig sei die Qualität der Anlage, auch wenn man dadurch etwas teurer sei. „Wir gehen von 60 Prozent Auslastung aus“, erklärte van Scheijk.

60 Prozent Auslastung

Das Konzept sei gerade aus dem Leerstand entwickelt worden, der anderenorts entstanden sei, entkräftete er die Sorge vor einer Siedlung von Zweitwohnungen. „Genau das wollen wir nicht“, machte er unmissverständlich klar. Jeder Käufer sei eingebunden in das Konzept. Die Verbindlichkeit von Vermietung und Verwaltung werde vertraglich festgehalten und es gebe einen Grundbucheintrag, in dem auch die Vermietung bei einem eventuellen Verkauf geregelt sei.
Auch die Instandhaltung und Pflege der Anlage ist geregelt, „es wird einen professionellen Parkverwalter geben“, die Kosten werden auf die Besitzer umgelegt. Der Manager des Parks wird ein Holländer sein, alle anderen Angestellten sollen aus der Region kommen. Mittelbar rechnet man mit 40 bis 50 Angestellten. „Die Gäste werden auch viel Zeit außerhalb des Resorts verbringen“, erklärte van Scheijk, „das schafft außerdem Arbeitsplätze außerhalb.“
Auf die Frage nach Läden im Park, beispielsweise einen Bäcker oder eine Apotheke, erklärte van Scheijk: „Unsere Konzepte sind immer offen, mit Ausnahme des Hallenbades wird alles öffentlich. Sollte es etwas nicht geben, versuchen wir, das selbst zu machen.“ Man wolle keine Konkurrenz schaffen. Daher wird zurzeit eine Bestandsaufnahme gemacht.
Der zeitliche Ablauf sieht zwei Pläne vor: Ein Termin im Juni wird entscheiden, ob das Projekt vollständig an einen Fond veräußert wird - dann würde es als Gesamtkonzept Anfang 2014 gebaut. Plan B wäre eine Teilrealisierung, Baubeginn wäre dann Ende 2014.
Die offene Präsentation der Investorenvertreter kam gut an. Anhand zahlreicher großer Projekte zeigten sie ihr professionelles Vorgehen, beantworteten Fragen auch detailliert und erreichten durch die transparente Darlegung viel Glaubwürdigkeit. Das Angebot, sich eines der Projekte vor Ort anzusehen, griff Bürgermeister Detlef Lins spontan auf. Das Resort „Eifeler Tor“ in Heimbach sei von der Entfernung her machbar, „wir als Verwaltung werden eine Fahrt dorthin organisieren.“
In zwei Monaten sollen die Pläne konkreter sein, dann soll eine Informationsveranstaltung in Amecke stattfinden. „Wenn Sie heute mit einem besseren Gefühl nach Hause gehen, als Sie gekommen sind, dann haben wir schon viel erreicht“, erklärte Lins. Das bestätigte Marion Neiteler, Sprecherin der Bürgerinitiative „Amecke 21“: „Hätte Herr van Scheijk schon im Herbst zu uns gesprochen, wäre die BI wahrscheinlich nicht gegründet worden.“ Gleichwohl seien Fragen offen und man werde das Projekt weiter kritisch begleiten: „Wir bleiben am Ball!“

„Wir wollen Unsicherheiten wegnehmen“, erklärte Wim Egging gleich zu Beginn.
Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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