Leos vermessen die Innenstadt

Leonie Meyer (von links), Jacqueline Riznar und Jonas Pfeifer vom Leo-Club Niederberg waren mit Zollstock und Smartphone unter anderem bei Dunja Schmidt-Sicking (rechts), um ihr Geschäft auf Behindertentauglichkeit zu prüfen.
  • Leonie Meyer (von links), Jacqueline Riznar und Jonas Pfeifer vom Leo-Club Niederberg waren mit Zollstock und Smartphone unter anderem bei Dunja Schmidt-Sicking (rechts), um ihr Geschäft auf Behindertentauglichkeit zu prüfen.
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Einmal die Innenstadt mit den Augen eines Rollstuhlfahrers sehen - das war die Aufgabe, der sich zehn Mitglieder des Leo-Clubs Niederberg gestellt haben. Sie beteiligten sich an der bundesweiten „Wheel-Map-Activity“. Dahinter steht eine App, die Rollifahrern Auskunft gibt über rollstuhlgerechte Orte. Da die bislang recht lückenhaft war, beschloss der Leo-Club, Zeit zu spenden und die Karte mit Informationen zu füttern.
Praktisch hieß das: Zehn Mitglieder des Niederberger Clubs machten sich mit Zollstock und Smartphone auf in die Velberter Fußgängerzone und Anrainerstraßen, um Maß zu nehmen. Die Ergebnisse wurden sogleich in die Karte eingespeist, inzwischen sind fast alle vormals grau (=nicht bewertet) markierten Geschäfte und Restaurants mit Ampelfarben hinterlegt. Die haben auch die entsprechende Bedeutung, erklärt Jacqueline Riznar von den Leos: „Rot heißt, das Geschäft ist für Rollstuhlfahrer nicht geeignet. Da kann eine Treppenstufe im Eingangsbereich ein Hindernis sein, eine zu schmale Eingangstür oder auch zu enge Gänge.“

Viele Geschäfte sind nicht rollstuhlgerecht

Das überraschende Ergebnis: In der Velberter Innenstadt erhielten sehr viele Geschäfte eine rote Markierung, in sehr vielen Fällen ist eine Stufe im Eingangsbereich zu passieren. „Wenn die weniger als sieben Zentimeter hoch ist, haben wir die mit ,gelb‘ bewertet“, erklärt Jonas Pfeifer die bundeseinheitliche Vorgehensweise. Türen müssen eine Breite von über einem Meter aufweisen, ergänzt Leonie Meyer, die den Zollstock in der Hand hält. Aber natürlich gab es auch Ausreißer nach oben. So wäre das Geschäft von Dunja Schmidt-Sicking fast mit „Rot“ bewertet worden, da sich innerhalb ihres Schuhgeschäftes vier Stufen befinden. „Ich habe aber einen separaten Eingang für Rollstuhlfahrer“, sagte die Inhaberin und führte die Gruppe einmal um die Ecke. Und tatsächlich, dort prangt sogar ein Rollstuhlfahrer-Symbol an der Nebentür. Entsprechend wurde das Geschäft „Shoes4us“ mit „Grün“ bewertet. Ähnlich ging es nebenan bei „Trip und Travel“: „Da gibt es keine einzige Barriere“, schwärmte Riznar.
Jetzt hoffen die Leos, mit ihrer Aktion einen Beitrag geleistet zu haben, der den Rollifahrern das Leben erleichtert.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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