Die Krippe als erste „Leseschule“

Foto: Reiner Kruse

Die Krippen werden traditionell dem katholischen Kulturbereich zugerechnet. Der hl. Franziskus soll nach der Überlieferung bereits im Jahre 1223 die Idee der Veranschaulichung des Weihnachtsevangeliums des Lukas mit lebenden Tieren und Menschen genutzt haben, um leseunkundigen Gläubigen das Weihnachtsgeschehen näher zu bringen. Die große Verbreitung der Krippenaufstellung in Kirchen und Klöstern begann ein halbes Jahrhundert später.

Nachfolgend ein Abriss:

Mit Martin Luthers Bibelübersetzung (1521-34) fanden lesekundige Deutsche leichteren Zugang zu biblischen Aussagen. Durch die Bibelübersetzung entwickelte sich in „Deutschland“ auch ein gemeinsames Frühneuhochdeutsch. Was zur sprachlichen Verständigung beitrug.

Ab dem 16. Jahrhundert hielt der Christbaum Einzug in evangelische Haushalte und Kirchen, während die katholische Kirche in den Weihnachtskrippen genügend Symbolkraft für das Weihnachtsfest sah.

Gustav Jahn war von 1858 bis 1888 Vorsteher des diakonischen Züllchower Rettungshauses (Zwangserziehungsanstalt) in Züllchow bei Stettin. Jahns Betreben war es, den Anstalten neue Erwerbsquellen zu erschließen. So förderte er unter anderem das Weihnachtshandwerk mit seinen evangelischen Krippenfiguren, die eine rasche Verbreitung erfuhren.

Die Auswirkungen der Ziviltrauungen (!875), die Mischehen und die Ökumene tragen bis heute dazu bei, dass zur Weihnachtszeit Krippen in vielen christlichen Haushaltungen und Kirchen anzutreffen sind.
Die Krippenzeit beginnt in der Adventszeit. Stück für Stück ziehen Maria und Josef zur Krippe, bis sie dort am 24. Dezember ankommen. Ihnen folgen bis zum 6. Januar die hl. drei Könige.

Autor:

Neithard Kuhrke aus Wesel

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