Kinder werden in Wesel nur noch notdürftig Schwimmen lernen können

Weseler Vereine wollen Badschließung nicht hinnehmen, gründen Initiativkreis und bringen ein Bürgerbegehren auf den Weg.

Wenn es nach dem Willen des Weseler Stadtrats geht, werden künftig kaum mehr Kinder in Wesel das Schwimmen lernen können. Leider ist schon beschlossene Sache, das Hallenbad in Bislich zum Sommer nächsten Jahres zu schließen.

Was hat ein kleines Bad im beschaulichen Bislich mit der Schwimmfähigkeit der Kinder einer ganzen Kreisstadt zu tun ?

Die Antwort liegt im Schulschwimmen. In Bislich wird mit 8000 jährlichen Teilnehmern ein Großteil des Schwimmunterrichts der Weseler Grundschulen durchgeführt. Bislich ist somit ein Schwimmzentrum für den Anfängerunterricht der Grundschulen.

Bereits heute stehen für die Anfängerausbildung in Wesel nur 200 m² Wasserfläche zur Verfügung. Eltern, die in Eigeninitiative versuchen Ihren Kindern das Medium Wasser näher zu bringen, merken das schon heute an einem für die Öffentlichkeit nicht verfügbaren Lehrschwimmbecken im Heubergbad. Das Lehrschwimmbecken steht heute Wochentags gar nicht, Samstags nur Nachmittags und nur Sonntags ganztägig zur Verfügung. Speziell am Sonntag ist das Becken in der Regel so überfüllt, dass man hier schon heute nicht Schwimmen lernen kann.

Auch Schulen und Vereine haben schon heute nicht genügend Wasserzeiten. Bäderbetrieb und Schwimmvereine haben heute schon gigantische Wartelisten bzw. Nachfragen gerade zu Anfängerschwimmkursen, die nur zu einem kleinen Teil befriedigt werden können.

Mit der Schließung des Bislichbad verlieren wir in Wesel 50 % der heutigen Wasserfläche im Anfängerschwimmbereich.

Es steht dann für den Elementarbereich nur noch das Lehrschwimmbecken im Heubergbad zur Verfügung. Für die ersten Wassererfahrungen der Schwimmanfänger ist dieses Becken –anders als das mit einem flexiblen Hubboden ausgestattete Bislichbad- nur zur Hälfte nutzbar. Das bedeutet, dass in der Stadt Wesel nur noch die Fläche von ca. 50 heimischen Badewanne für eine elementare Schulung der Wasserkompetenz zur Verfügung stehen wird.

Alarmiert aus Zeitungsmeldungen, Gesprächen mit den Bäderbetrieben und der Politik, haben sich betroffene Schulen, der 1. Weseler Schwimmverein, der Heimat-und Bürgerverein Bislich, sowie weitere Vereine auf Initiative der DLRG Wesel getroffen und einen Initiativkreis zur Rettung des Bislichbads gegründet.

Der Initiativkreis befürchtet, dass die Anzahl der Nichtschwimmer ab 2016 stark ansteigen wird. Mit der dramatischen Folge, dass Badeunfälle am Auesee und Wesel-Datteln-Kanal deutlich zunehmen werden.
Wir bitten alle Weseler Bürger die sich unserem Begehren anschließen wollen, sich in die in Kürze ausliegenden Listen einzutragen.

Autor:

Ralph List aus Wesel

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